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Ab wann lohnt sich eine Fotovoltaikanlage?

Welche Flächen sich eignen, mit welchen Kosten Eigentümer rechnen müssen und welche Zuschüsse es gibt - ein Überblick.

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Dank Solar unabhängiger.
Dank Solar unabhängiger. © toom Baumarkt GmbH/Enpal/obs

Mit Solarmodulen auf dem Dach lassen sich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Man macht sich unabhängiger von großen Stromanbietern, schont die Umwelt und hat mittelfristig mehr Geld.

Zum Thema gibt es viele Fragen, wie unser Telefonforum zeigt. Herbert Oberhagemann vom Verband privater Bauherren und Kerstin Reimann vom Verband der Privaten Bausparkassen haben auf Leserfragen geantwortet.

Ich lebe seit vielen Jahren in meinem Haus. Werde ich durch das neue Energiegesetz vom Bund gezwungen, Solar auf dem Dach zu installieren?

Nein, das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das am 8. September im Bundestag beschlossen wurde, sieht strenge Regeln für Neubauten vor. Für Bestandsbauten wie Ihr Haus gibt es keinen Zwang.

Ich möchte mir ein Balkonkraftwerk anschaffen. Gibt es dafür eine Förderung vom Freistaat?

Ja, seit Kurzem zahlt Sachsen Mietern und Eigentümern einen Zuschuss von 300 Euro. Beantragen können Sie das Geld ausschließlich digital bei der Sächsischen Aufbaubank. Das ist erst möglich, nachdem Sie die Steckersolaranlage in Betrieb genommen haben. Derzeit ist Geduld angebracht, denn gerade bemühen sich viele Leute um den Zuschuss. Der Topf ist aber noch nicht leer.

Bietet Sachsen auch eine Förderung für größere Fotovoltaikanlagen an?

Bisher nicht. Die Sächsische Aufbaubank plant jedoch Tilgungszuschüsse für Darlehen, mit denen eine Anlage finanziert wird. Informieren Sie sich regelmäßig auf der Website.

Wir planen eine Fotovoltaikanlage. Ab wann lohnt sich das?

Betrachten Sie Fotovoltaik nicht separat von der Heizanlage und von der gesamten energetischen Situation des Hauses, wozu zum Beispiel auch die Dämmung gehört. Zunächst müssen Sie investieren, bevor sich rein rechnerisch ein Plus ergibt. Eine Solaranlage lohnt sich bei einem Stromverbrauch ab etwa 3.000 KWh pro Jahr.

Unter diesen Bedingungen hätte sich die Anlage in 12 bis 16 Jahren amortisiert. Die Amortisationszeit verkürzt sich, wenn mit dem Strom E-Autos geladen oder die Wärmepumpe regelmäßig mit Strom versorgt werden muss. Achten Sie darauf, dass Fotovoltaikanlage und sonstige Elektrik im Haus aufeinander abgestimmt sind. Dazu sollte jeder Elektromeister in der Lage sein.

Mein Haus ist denkmalgeschützt. Ich habe mich mit Fotovoltaik beschäftigt. Wie kann ich den Denkmalschützer davon überzeugen?

Beim Denkmalschutz geht es in der Regel um die Optik. Versuchen Sie, mithilfe von Google eine Simulation zu erstellen, damit vorstellbar wird, wie Ihr denkmalgeschütztes Dach mit Modulen aussieht.

Welche Flächen eignen sich am besten für die Solarmodule?

Dächer mit Süd-Ausrichtung bringen eine „Stromspitze“, wenn die Sonne am höchsten steht. Dächer mit Ost- oder West-Ausrichtung nehmen Strahlen auf, solange die Sonne sich von Osten nach Westen bewegt. Diese Konstellation ist vor allem für Berufstätige interessant, die nach dem Frühstück aus dem Haus gehen und abends wieder zu Hause sind. Solarmodule lassen sich auf dem Hausdach, aber auch am Haus installieren, also an der Hauswand, Garage oder am Carport.

Wie finde ich einen seriösen Anbieter für die Installation einer Solaranlage?

Der beste Weg ist immer die Mund-zu-Mund-Propaganda. Fragen Sie bei Nachbarn, Freunden, Verwandten, die eine Anlage haben. Wählen Sie möglichst einen regionalen Anbieter. Lassen Sie sich verschiedene Kostenvoranschläge geben und vergleichen Sie. Die Energieberater Ihrer Verbraucherzentrale oder unabhängige Sachverständige bieten Hilfe an.

Ist eine Fotovoltaikanlage zur Notstromversorgung geeignet?