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Ein Stück vom Paradies im Moritzburger Bahnhof

Beim Kunstsommer Moritzburg gestalteten drei der beteiligten Künstler auch ein Projekt mit 218 Kindern und Jugendlichen. Jetzt ist das Ergebnis zu sehen.

Von Sven Görner
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Eines der beiden Wandbilder, die jetzt im Moritzburger Bahnhof angebracht wurden. Jedes besteht aus 110 Einzelmotiven.
Eines der beiden Wandbilder, die jetzt im Moritzburger Bahnhof angebracht wurden. Jedes besteht aus 110 Einzelmotiven. © Norbert Millauer

Moritzburg. Radebeul und Radeburg Kulturbahnhöfe. Moritzburg hat dafür jetzt Kunst im Bahnhof. Gut sichtbar für die Reisenden wird im überdachten Wartebereich eine aus zwei gleich großen Tafeln bestehende Wandinstallation präsentiert. Sie ist das finale Ergebnis einer besonderen interaktiven medienübergreifenden Aktion, die in diesem Sommer am Roten Haus in Friedewald stattfand.

Initiiert und geleitet wurde diese von den Künstlern Alexandra Wegbahn, Michael Melerski und Manuela Henschke. Daran beteiligt waren in mehreren Gruppen Kinder und Jugendliche aus der Gemeinde Moritzburg, aber auch von außerhalb. Insgesamt 218. Schon diese Zahl ist beachtlich. Was aber noch mehr überrascht: Am Ende eines Gestaltungsprozesses mit Zeichnen, Modellieren und Fotografieren flossen die einzelnen Arbeiten von allen Mädchen und Jungen in das Gesamtkunstwerk ein. „Es ist wichtig für die Kinder, dass sie nicht einfach nur etwas gestalten, sondern dass das auch wahrgenommen wird“, sagt Michael Melerski.

Angelehnt an das Thema des diesjährigen Moritzburger Kunstsommers „Paradies - einfach lassen“, bildete der Begriff auch beim Projekt den Ausgangspunkt, um sich über Visionen und Alternativen für die Zukunft auszutauschen. Am Anfang des gemeinsamen Wandbildes von Träumen, Wünschen und Visionen stand eine gedankliche Annäherung im Gespräch. Dabei ging es um Fragen wie: Gibt es das Paradies?, Wie könnte es aussehen?, Wo könnte es sein?, Wie sieht das ganz eigene Paradies aus? Aber auch: Wie wollen wir MenschSein gestalten? und Wie ist eine bessere Welt möglich?

Zunächst waren für die 220 Einzelmotive der beiden Wandbilder mit den Kindern und Jugendlichen Ideen entwickelt und gezeichnet worden.
Zunächst waren für die 220 Einzelmotive der beiden Wandbilder mit den Kindern und Jugendlichen Ideen entwickelt und gezeichnet worden. © privat
Dann wurden diese in Schamotteplatten modelliert die schließlich abfotografiert, digital bearbeitet und gedruckt wurden.
Dann wurden diese in Schamotteplatten modelliert die schließlich abfotografiert, digital bearbeitet und gedruckt wurden. © privat
Die Motivkacheln im Wandbild sind etwas größer als die Formate der Schamotteplatten. Eine der 220 Platten mit dem bearbeiteten Foto darüber.
Die Motivkacheln im Wandbild sind etwas größer als die Formate der Schamotteplatten. Eine der 220 Platten mit dem bearbeiteten Foto darüber. © Norbert Millauer

Daran anknüpfend, entstanden Zeichnungen und Notizen. Diese waren die Grundlage, um die Ideen in bereitgestellte 15 mal 15 Zentimeter große Schamotteplatten zu formen. Anschließend wurde jedes gestaltete Relief fotografiert, digital bearbeitet und auf eine Aluminium-Verbundplatte gedruckt. Aus allen Einzelplatten erarbeiteten die drei Künstler schließlich eine Gesamtkomposition. Mit der Idee, ein nach oben strahlendes, lichtvolles Zeichen zu setzen, wird die Vielfalt der Paradiesvorstellungen in den beiden Wandbildern mit insgesamt 220 Motiven nun im Bahnhof sichtbar.

Gefördert wurde das Projekt im Rahmen von Kultur macht STARK vom Deutschen Kinderhilfswerk. Partner waren Kultur Aktiv, die Freinet-Schule und die evangelische Kirchgemeinde. Unterstützung gab es zudem durch den Kulturraum und das Schamottewerk Radeburg.