Moritzburg. Diesmal passte sogar das Wetter zum freudigen Anlass. Hatte den symbolischen Spatenstich Anfang November vergangenen Jahres ein eisiger Dauerregen begleitet, herrscht bei der Grundsteinlegung nun auch am Himmel eitel Sonnenschein.

Moritzburgs Bürgermeister Jörg Hänisch hob in seiner Ansprache hervor, dass das Projekt trotz der wegen seines Umfangs notwendigen europaweiten Ausschreibung mit Partnern aus der Region realisiert wird. So erfolgen Planung und Bauüberwachung durch das in Leipzig und Dresden ansässige Büro Sahlmann Planungsgesellschaft (S&P). Und die Vergabe des umfangreichsten Loses - die Rohbauarbeiten - konnte mit der Fuhrmann Bau GmbH ein Unternehmen aus der Nachbargemeinde Radeburg für sich entscheiden.

Von den insgesamt 27 Baulosen sind aktuell acht vergeben, für zehn weitere läuft das Vergabeverfahren. Bisher liegt die Gesamtsumme trotz einiger bereits eingereichter und bestätigter Nachträge noch im Kostenrahmen, was in dieser Zeit alles andere als selbstverständlich ist.

Über 8 Millionen Euro werden investiert

Matthias Rößler, Landtagspräsident und Wahlkreisabgeordneter für Moritzburg, stellte noch einmal die Besonderheit des Vorhabens heraus, das es nach seinen Worten so sachsen- und möglicherweise auch deutschlandweit nicht noch einmal gibt. Denn neben dem Gerätehaus der Feuerwehr und der Rettungswache des Landkreises wird es die Grundschule als dritten Nutzer unter dem Dach des neuen Hauses geben.

Die Gemeinde Moritzburg tritt als Bauherr für das Feuerwehrgerätehaus und die Grundschulerweiterung auf. Die Bauherrenschaft für die neue Rettungswache hat der Landkreis Meißen inne. Insgesamt investieren beide über 8 Millionen Euro. Durch das Gemeinschaftsprojekt können die Gemeinde und der Landkreis Synergieeffekte hinsichtlich Wärmeerzeugung, Netzersatzanlage und anderer haustechnischer Versorgungstechnik nutzen und dadurch Kosten einsparen.

Die Feuerwehr erhält sechs Stellplätze und eine Waschhalle für die Fahrzeuge sowie moderne Räume im Erdgeschoss. Büros für die Führungskräfte, die Jugendfeuerwehr sowie eine ortsfeste Befehlsstelle werden im Dachgeschoss untergebracht.

Im ersten Obergeschoss befinden sich nach Fertigstellung des Gebäudes - geplant ist Ende 2023 - vier Klassenräume und ein Multifunktionsraum mit bis zu 150 Sitzplätzen. Der Zugang zu den neuen Räumen der benachbarten Grundschule soll ausschließlich über den höher liegenden Außenbereich erfolgen, der an den Schulhof angegliedert wird.

Der flache Gebäudeteil der Rettungswache umfasst den Stellplatz für einen Rettungswagen und die notwendigen Räume für drei diensthabende Personen.

Für die Schulräume bekommt die Gemeinde Fördermittel in Höhe von 352.900 Euro. Für das Gerätehaus und die damit verbundenen Räume weitere 1.440.000 Euro. Die Rettungswache wird vollständig durch den Landkreis Meißen finanziert.

In die Zeitkapsel, die von vier Schülern im Fundament versenkt wurde, waren u. a. verschiedene Druck-Erzeugnisse, Münzen, ein kleiner Ball und ein Pinsel gesteckt worden. Letztere stehen für das Verbindende von Kunst- und Sport an der Schule. Der Landtagspräsident steuert auch eine Corona-Schutzmaske in den Sachsenfarben bei.

Von den Weinböhlaer Kameraden bekamen die Moritzburger ein Metallschild geschenkt, das in dem neuen Haus dann an den denkwürdigen Tag erinnern wird.