Moritzburg. Das nahende Osterfest ist kaum mehr zu übersehen. In den Gärten schmücken bunte Ostereier die zarten Knospen der Bäume und Sträucher. Osterhasen und Damen aus Holz grüßen an den Eingangstüren, während ihre Kollegen aus Schokolade schon seit Wochen in den Supermarktregalen ausharren. Und dann gibt es da noch die Osterkronen, die auch die Dorfplätze und Vorgärten in Sachsen immer öfter schmücken. So auch in Moritzburg oder Volkersdorf. Es gibt mehrere Erklärungen, woher der Brauch kommt. "Vielleicht aus dem Fränkischen", meint Silvia Mehlich.

Die Moritzburgerin, die auf dem Hof Türke Ferienwohnungen vermietet, ist zugleich auch Chefin vom Moritzburger Königskinderverein. Dieser hat auch in diesem Jahr wieder eine Osterkrone in Moritzburg aufgestellt, gemeinsam mit den Pfadfindern. "Das ist eine feste Sache, die man gemeinsam machen kann", freut sich Mehlich. Während der Corona-Pandemie hatten die Königskinder die Osterkrone noch ohne Publikum aufgestellt, damals am Haus des Pferdes an der Schlossallee.

Seit vergangenem Jahr erfreut sie die Menschen am Roßmarkt. Dutzende bunte Eier schmücken das Grün. Diese hat der Verein bei einem seiner ersten Treffen des damals neu gegründeten Generationentreffs gestaltet. "Im letzten Jahr gab es noch welche von den Kindergärten Samenkorn und Kleiner Moritz", erzählt Mehlich. Es sei auch noch genügend Platz für weitere Eier.

Moritzburgerin sucht noch einen Platz für die Osterkrone

Das Aufstellen der Krone wurde bei einem kleinen Ortsfest zelebriert: mit Osterbrötchen von der Bäckerei Schultze, Eierlikör und Musik von den Big- und Small Bands des neuen Moritzburger Kulturvereins Kraftwerk. Das Schmuckstück soll die Moritzburger und Moritzburgerinnen nun nicht nur über die Osterzeit begleiten, sondern auch noch darüber hinaus. Vor dem 1. Mai muss die Osterkrone allerdings abgebaut werden, denn dann steht mit dem Maibaumstellen das nächste Highlight im Ort an.

Ein paar Tage Zeit hat Silvia Mehlich noch, um ein geeignetes Lager für die Osterkrone zu finden. Die Suche gestaltet sich als schwierig, schließlich ist das Schmuckstück nicht mal eben in einem Schuppen verstaut. "Man könnte sie auch auseinander bauen, aber das ist natürlich ganz schön aufwendig", sagt die Touristikerin. In den vergangenen Jahren fand die Osterkrone einen Platz in der Scheune vom Hof Türke. Doch die will Mehlich umbauen. Die Vermieterin, die im vergangenen Jahr als Tourismusheldin ausgezeichnet wurde, plant darin einen Aufenthaltsraum für ihre Gäste.