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Sächsisches Pilotprojekt soll Fußgängerverkehr in Moritzburg sicherer machen

In der Gemeinde Moritzburg sind die Einwohner aufgerufen, sich an einem Wegecheck zu beteiligen. Das Modellprojekt soll die Sicherheit für Fußgänger verbessern.

Von Lucy Krille
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Im November wurde in Moritzburg auf der Schlossallee ein Zebrastreifen eingeweiht, unter anderem mit SPD-Wirtschaftsminister Martin Dulig (l.) und Bürgermeister Jörg Hänisch (r.). Durch ein Pilotprojekt sollen weitere Wege sicherer werden.
Im November wurde in Moritzburg auf der Schlossallee ein Zebrastreifen eingeweiht, unter anderem mit SPD-Wirtschaftsminister Martin Dulig (l.) und Bürgermeister Jörg Hänisch (r.). Durch ein Pilotprojekt sollen weitere Wege sicherer werden. © Arvid Müller

Moritzburg. Ein neuer Zebrastreifen auf der Schlossallee in Moritzburg sorgt seit November für mehr Sicherheit im Moritzburger Verkehr. Nach den Vorstellungen der Gemeinde soll das nur der erste Schritt zu besseren Wegen speziell für Fußgänger und Fußgängerinnen in der Gemeinde sein. Moritzburg beteiligt sich als eine von acht Kommunen in diesen Wochen an einem Pilotprojekt zum Fußgängerverkehr in Sachsen. Das im Oktober 2023 offiziell gestartete Pilotprojekt "Wegecheck Sachsen" soll die Attraktivität und Sicherheit der Fußgängerwege erhöhen.

Bis Dezember 2024 werden acht sächsische Kommunen dabei unterstützt, die lokalen Bedingungen für das Zufußgehen und damit die Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger zu verbessern. Neben Moritzburg sind Limbach-Oberfrohna, Mittweida und Niesky sowie Pirna, Plauen, Radeberg und Torgau Teil des Vorhabens. Der Freistaat Sachsen fördert dieses mit 400.000 Euro. Federführend kümmert sich der wegebund darum, eine Arbeitsgemeinschaft sächsischer Kommunen zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs. Moritzburg ist fast seit dem Start 2019 Mitglied. Die fachliche Begleitung der Wegechecks übernimmt das Dresdner Verkehrsplanungsbüro Stadt Verkehr Umwelt.

Gemeinsam mit Verantwortlichen aus den Kommunen wurden die Wegechecks bereits vorbereitet. In Moritzburg hatte Bürgermeister Jörg Hänisch (parteilos) bereits mit den Verantwortlichen Kontakt. "Sie schauen den Aufbau und den Ausbau unserer Wege an", sagt er. Er freut sich, dass seine Gemeinde Teil des Modellprojektes sein wird. "Wir sind leider sehr autozentriert", sagt er.

Moritzburg beschäftigt sich schon länger mit den Wegen

Durch das Projekt soll sich das ändern. In jeder Kommune sind drei Termine geplant, bei denen die Einwohner und Einwohnerinnen mit einbezogen werden. Bei einer Auftaktveranstaltung können Anliegen und Ideen eingebracht werden. Außerdem wird die Route für die Begehung vorbereitet. Diese findet dann zwei Wochen später statt, gemeinsam mit den Bürgern und Bürgerinnen. Anschließend gibt es eine Abschlussveranstaltung.

In Moritzburg könnten zwei Strecken angeschaut werden. Dabei soll die Barrierefreiheit eingeschätzt werden, aber auch der Belag der Wege spielt eine Rolle, ebenso mögliche Kreuzungen und die allgemeine Sicherheit vor Ort. Dann sollen Maßnahmen aufgestellt werden, um die Situation zu verbessern. Moritzburg hat schon länger ein Wegekonzept aufgestellt, woraufhin der wegebund gefragt hatte, ob die Gemeine Interesse an dem Projekt hat.

Die sächsische Regierung hatte sich in ihrem Koalitionsvertrag für die Stärkung des Fußverkehrs ausgesprochen. "Aktuell liegen in Sachsen jedoch kaum Erfahrungen im Bereich der Fußverkehrsförderung vor", heißt es von wegebund. Nun sollen Zuständige in den einzelnen Kommunen für das Thema sensibilisiert werden, Betroffene sichtbar gemacht werden und Ergebnisse aus vergleichbaren Projekten in anderen Bundesländern oder Ländern einbezogen werden.

Barrierefreiheit in Moritzburg wird schlecht bewertet

Im Mobilitätskompass von Sächsische.de, wo unter anderem zur Situation im Fußgängerverkehr gefragt wurde, bewerteten die Moritzburger die allgemeine Infrastruktur für Fußgänger und Fußgängerinnen etwas schlechter als im Durchschnitt aller befragten Kommunen. Am schlechtesten schätzen die Menschen die Barrierefreiheit ein. Dafür gab es nur die Note 3,37 von den 38 Personen aus der Gemeinde, die sich an der Umfrage beteiligt hatten. Insgesamt bewerteten in der Umfrage rund 9.000 Menschen die Mobilität in Sachsen.

Die Veranstaltungen von "Wegecheck Sachsen" finden in der Kurfürst-Moritz-Schule, Schulstraße 27, in Boxdorf statt. Folgende Termine sind geplant:

  • Auftakt-Veranstaltung: Mittwoch, 6. März, 18 Uhr
  • Vor-Ort-Begehung: Donnerstag, 21. März, 16 Uhr
  • Abschluss-Veranstaltung: Dienstag, 23. April, 18 Uhr