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Neuer Zebrastreifen in Moritzburg soll für sicheren Schulweg sorgen

Ein lang ersehnter Zebrastreifen schmückt nun die Schlossallee in Moritzburg. Er soll für mehr Sicherheit sorgen - ein Thema, das die Menschen im Landkreis bewegt.

Von Lucy Krille
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Auf dem Weg in die Schule wurden die Moritzburger Kinder am Dienstagmorgen vom sächsischen Verkehrsminister Martin Dulig (l.) und Bürgermeister Jörg Hänisch (r.) begleitet. Sie weihten den lang ersehnten Zebrastreifen auf der Schlossallee ein.
Auf dem Weg in die Schule wurden die Moritzburger Kinder am Dienstagmorgen vom sächsischen Verkehrsminister Martin Dulig (l.) und Bürgermeister Jörg Hänisch (r.) begleitet. Sie weihten den lang ersehnten Zebrastreifen auf der Schlossallee ein. © Arvid Müller

Moritzburg. Viele Eltern in Moritzburg dürften erleichtert aufatmen, denn der Schulweg ihrer Kinder ist nun ein bisschen sicherer. Auf der Schlossallee wurde am Dienstagmorgen ein neuer Fußgängerüberweg eingeweiht. An der Kreuzung zur Schließerstraße und Am Bahnhof signalisiert ein leuchtend weißer Zebrastreifen den Verkehrsteilnehmenden, wer hier Vorrang hat. Ende letzter Woche konnte der Zebrastreifen in Betrieb genommen werden. "Endlich, nach langem Ringen", sagt Bürgermeister Jörg Hänisch (parteilos).

Bis alle Genehmigungen für den Bau auf dem Tisch lagen, vergingen mehrere Jahre. Zunächst wurden Anträge der Gemeinde auf einen Fußgängerüberweg abgelehnt, weil die Zahl der Betroffenen zu gering sei. Dann zeigte die Denkmalschutzbehörde Bedenken, weil die Sicht auf das Schloss durch Hinweisschilder gestört werden könnte. Das zuständige Landesamt für Straßenbau- und Verkehr stimmte dann mit der Behörde ab, zwei Beleuchtungsmasten aufzustellen, die die Sichtachse zum Schloss kaum beeinträchtigen. Daran hängen nun auch die Schilder, die auf den Fußgängerüberweg hinweisen.

Anfang November starteten die Bauarbeiten, unter Vollsperrung auf der Schlossallee. Die Kosten für den Bau betragen rund 30.000 Euro, 16.000 Euro davon zahlt der Freistaat, den Rest die Gemeinde. Auch der sächsische Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) kam zur Einweihung am Dienstag. Er wohnt selbst in der Gemeinde und freute sich, dass der Zebrastreifen nun Realität ist.

Sicherheit auf den Straßen beschäftigt die Menschen im Landkreis Meißen

"Ein großes Plus in puncto Verkehrssicherheit gibt es damit vor allem für die vielen Grundschüler, die Nutzer des ÖPNV und der Lößnitzgrundbahn sowie für die Moritzburgerinnen und Moritzburger, die den nahe gelegenen Netto-Markt besuchen", sagt Hänisch. Mehr als die Hälfte der Befragten in der Gemeinde im Mobilitätskompass von Sächsische.de gab an, täglich oder wöchentlich zu Fuß in der Gemeinde unterwegs zu sein. Außerdem spazieren viele Touristen und Touristinnen über die Schlossallee.

  • Mehr als 9.000 Menschen aus Ost- und Mittelsachsen haben für den Mobilitätskompass Einblick in ihr Mobilitätsverhalten gegeben. Der Mobilitätskompass wurde unter wissenschaftlicher Begleitung der Evangelischen Hochschule Dresden und in Kooperation mit der Agentur "Die Mehrwertmacher" entwickelt und ausgewertet, die darauf geachtet haben, dass die Aussagen belastbar sind. Bis Anfang Dezember veröffentlicht Sächsische.de die regionalen und lokalen Ergebnisse. Alle erschienenen Beiträge finden Sie auch auf www.saechsische.de/mobilitaetskompass

Moritzburg setzt sich schon länger mit der Sicherheit auf den Schulwegen auseinander. So wurden beispielsweise auf der Schulstraße Blumenkübel aufgestellt, damit Autofahrer das Tempo drosseln. Der Mobilitätskompass von Sächsische.de zeigte erst kürzlich, dass die Sicherheit im Straßenverkehr die Menschen beschäftigt. Gerade im Landkreis Meißen fühlen sich viele unsicher. Hinter den Dresdnern (3,74) gaben die Menschen im Landkreis (3,54) die zweitschlechteste Bewertung in puncto Rücksichtnahme und Gefahrenvermeidung ab.

Für Ärger sorgen unter anderem nervende Elterntaxis vor Schulen und Kindergärten. In Moritzburg haben die Menschen dieses Thema mit einer eher unbefriedigenden Note von 3,7 bewertet. Ob der Zebrastreifen nun für manche Anreiz ist, die letzten 500 Meter zur Schule zu Fuß zurückzulegen, wird sich zeigen.