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Hecken gegen das Artensterben in Sachsen

Etwa die Hälfte der Insektenarten ist stark gefährdet, um die Artenvielfalt in Sachsen steht es schlecht. Der Freistaat pflanzt deshalb Hecken.

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In Sachsen sind mehr als 50 Prozent der naturnahen Lebensräumen und deutlich mehr als 40 Prozent der Arten stärker gefährdet als 2009.
In Sachsen sind mehr als 50 Prozent der naturnahen Lebensräumen und deutlich mehr als 40 Prozent der Arten stärker gefährdet als 2009. © dpa

Um die Artenvielfalt in Sachsen steht es schlecht. Etwa die Hälfte der Insekten in Sachsen gelten laut Umweltministerium als ausgestorben oder stark gefährdet. Zwei Drittel der europäisch bedeutsamen Arten befinden sich in Sachsen in einem ungünstigen oder schlechten Erhaltungszustand.

Dagegen sollen Hecken helfen. Die Pflanzung sowie Pflege von 440 Kilometer Hecken hat der Freistaat bereits seit 2014 gefördert. Das ist ungefähr so weit wie von Dresden nach Frankfurt/Main. Diese Büsche verteilen sich in ganz Sachsen.

Umweltminister Wolfram Günther(Grüne) erklärt: „Hecken sind wertvolle Lebensräume für viele Arten, für Insekten, Vögel, Amphibien und kleine Säugetiere. Die Artenvielfalt steckt in einer tiefen Krise, weltweit und in Sachsen.“

Der Freistaat fördert deshalb besonders Landwirte, wenn diese neuen Hecken pflanzen wollen. Das Augenmerk liegt hierbei insbesondere auf Rosen, Schlehen, Pfaffenhütchen und Haselsträuchern. Denn sie liefern gut schmeckende Pollen, Nektar und Blätter für diverse Bienen und Käfer.

Doch die Sträucher dienen nicht nur der Artenvielfalt: „Hecken sind gerade in der intensiv landwirtschaftlich genutzten Landschaft immens wichtig. Sie vernetzen Lebensräume miteinander und schützen Ackerböden vor Wind- und Wassererosion. Und Hecken sind landschaftsprägend. Sie geben den ländlichen Räumen und historisch gewachsenen Kulturlandschaften ein Gesicht“, sagt der sächsische Umweltminister Günther.

Seit 2023 gibt es einen neuen Fördertopf von Sachsen für die Pflege und Pflanzung von Hecken, die Richtlinie „Das natürliche Erbe“. Seit 2014 finanziert der Freistaat Hecken mit insgesamt 17 Millionen Euro. Die Vorschrift: 50 Prozent des Saatguts müssen aus der Region kommen. (SZ/luz)