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Liebstädter Landgut bekommt Sächsischen Waldpreis verliehen

Das Landgut Kemper und Schlomski hat innovative Ideen zur Zukunft des Waldes umgesetzt. Der erste sächsische Bienenwald ist ein Teil davon.

Von Katarina Gust
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Sie lebt die Vision einer "enkeltauglichen Waldwirtschaft": Bärbel Kemper vom Landgut Kemper und Schlomski in Liebstadt, die mit Nathalie ein Insektenhotel bastelt, hat den Sächsischen Waldpreis bekommen.
Sie lebt die Vision einer "enkeltauglichen Waldwirtschaft": Bärbel Kemper vom Landgut Kemper und Schlomski in Liebstadt, die mit Nathalie ein Insektenhotel bastelt, hat den Sächsischen Waldpreis bekommen. © Egbert Kamprath

2021 war sie die Waldbesitzerin des Jahres, nun bekommt Bärbel Kemper auch den Sächsischen Waldpreis verliehen: Genauer gesagt das nach ihr benannte Landgut Kemper und Schlomski aus Liebstadt.

Insgesamt drei Preise wurden von Sachsens Umweltstaatssekretär Gerd Lippold vergeben - alle an nicht-staatliche Waldbesitzer aus dem Freistaat, die sich um die ökologisch orientierte Waldbewirtschaftung verdient gemacht haben. Neben dem Landgut Kemper und Schlomski haben die Stadtverwaltung Oelsnitz im Vogtland mit dem kommunalen Forstbetrieb sowie der Forstbetrieb des Freiherrn Franz von Rotenhan in Callenberg den Sächsischen Waldpreis erhalten. Dieser wird alle zwei Jahre ausgelobt und ist mit jeweils 3.000 Euro dotiert.

"Der Waldpreis würdigt die besonderen Leistungen von Waldbesitzern, die leider nur sehr selten in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werden", sagte Umweltstaatssekretär Lippold. In diesem Jahr hätte der Schwerpunkt bei der Auslosung auf der integrativen naturgemäßen Waldbewirtschaftung gelegen. Besondere Gewichtung hätten Maßnahmen zur Erhöhung und Verbesserung der Biodiversität gehabt, heißt es.

Bienenwald ist Herzensprojekt

Ein Konzept, nach dem das Liebstädter Landgut seit vielen Jahren arbeitet. Chefin Bärbel Kemper und ihr Team setzen sich für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes ein und leben die Vision einer "enkeltauglichen Waldwirtschaft". Sie wollen den Wald zukunftsorientiert, insektenfreundlich und artenreich gestalten, dadurch die biologische Vielfalt der Natur- und Tierwelt erhalten und Waldkonzepte der Zukunft entwickeln, die auch den Klimawandel im Blick haben. Dazu gehört das Herzensprojekt des Landguts: der erste Bienenwald Sachsens.

Der Bienenwald entstand 2018 als Reaktion auf das Bienensterben. Er erstreckt sich auf inzwischen mehr als 4.000 Quadratmeter. Hier können Insekten das gesamte Jahr über Nahrung finden. Denn in dem Bienenrevier gibt es unter anderem Winterlinden, Salweiden, Feld- und Bergahornbäume, Obststräucher und Obstbäume. In den vergangenen Jahren wurde der Bienenwald stetig erweitert. Auch Exkursionen, Projektwochen und Pflanzaktionen organisiert das Landgut, um Menschen aktiv für das Thema Wald zu begeistern.

Das Bienenwaldkonzept aus Liebstadt hat sich bereits herumgesprochen und wurde bundesweit erfolgreich und mehrfach adaptiert. Das Landgut Kemper und Schlomski leiste damit etwas für das Allgemeinwohl, für die Gesellschaft und wirke vorbildhaft, würdigte Sachsens Umweltstaatssekretär Gerd Lippold.