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Junge Neustädter Forscher erfolgreich

Oberschüler untersuchen Überwachungssysteme für die Landwirtschaft. Das könnte auch die Tiere der Straußenfarm Helmsdorf schützen.

Von Anja Weber
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Die senorgestützte Überwachungstechnik wurde auf der Straußenfarm in Helmsdorf ausprobiert.
Die senorgestützte Überwachungstechnik wurde auf der Straußenfarm in Helmsdorf ausprobiert. © Ullrich Hering

Sie sind noch immer in Erinnerung. Die Bilder der geköpften Zuchthenne aus der Straußenfarm in Helmsdorf nahe Stolpen vom August 2019. Der oder die Täter wurden nie ermittelt. Übergriffe auf Tiere sind inzwischen keine Seltenheit mehr, von Menschen wie auch von anderen Tieren, zum Beispiel Wölfen. Immer wieder berichten Landwirte davon. In den letzten Monaten haben sich Katrin Heffel, Artur Gejland und Toni Matthias Haase von der Friedrich-Schiller-Oberschule Neustadt im Rahmen des Ganztagesangebots „Jugend forscht“ getroffen.

Ziel war, weiter an ihrem Projekt unter dem Titel „Perimeterschutzsystem (PSS) für Landwirtschaftsbetriebe“ zu arbeiten. Unterstützt wurden sie dabei von ihrem GTA-Leiter Ullrich Hering von der Firma Forteza Deutschland aus Stolpen. Der Ingenieur beschäftigt sich schon lange mit solchen Themen und betreute schon mehrere Gruppen beim Wettbewerb "Jugend forscht".

Die Schüler untersuchten das Gehege der Straußenfarm in Helmsdorf bei Stolpen unter Einsatz von Mikrowellensensoren. Diese bilden einen unsichtbaren Vorhang vor dem bestehenden Elektrozaun. Mittels der sensorgestützten Überwachungstechnik inklusive Kamera sollen unliebsame Besucher ferngehalten aber auch Übergriffe von anderen Tieren verhindert werden. Zumindest sollen die Landwirte aber rechtzeitig alarmiert und Bilder oder Videoaufzeichnungen zur Beweisführung bekommen.

Online-Präsentation überzeugte die Jury

Ausgeklügelte Technik soll Landwirten helfen.
Ausgeklügelte Technik soll Landwirten helfen. © Ullrich Hering

Mit ihrer Arbeit beteiligten sich die Jugendlichen am Regionalwettbewerb Dresden-Ostsachsen von „Jugend forscht – Schüler experimentieren“, der dieses Jahr unter dem Motto „Lass Zukunft da“ stattfand. In eigens eingerichteten virtuellen Konferenzräumen präsentierte Jungforscher Toni Haase das Forschungsprojekt einer Fachjury aus Wissenschaft und Wirtschaft und errang damit den 3. Platz für das gesamte Team.

Am 15. April 2021 folgten die Akteure der Einladung von Neustadts Bürgermeister Peter Mühle (NfN) und stellten das Projekt mit einem Versuchsaufbau näher vor. Peter Mühle gratulierte zu dieser Auszeichnung, überreichte die Urkunden und würdigte die Leistung mit einem kleinen Präsent.

Auch ein Preis für das Wolfsradargerät

Dass es Neustädter Oberschüler ganz weit nach vorn schaffen können, haben sie bereits beim vorherigen Wettbewerb bewiesen. Da belegten sie in ihrer Kategorie den zweiten Platz. Gemeinsam mit Ullrich Hering hatte das Team ein Wolfsradargerät erfunden, konstruiert und gebaut. Das Prinzip: Die Sensoren am Radar erkennen die Tiere aus 60 Meter Entfernung. Das Gerät spricht die Tiere an und speichert den Alarm, damit die Informationen später abgerufen werden können. Per Wildkamera soll dann bewiesen werden, dass der Wolf auch tatsächlich diesen Alarm ausgelöst hat.

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