SZ + Sebnitz
Merken

Neustadt: Das sind die nächsten drei Schritte für mehr Leben im Zentrum

Jetzt werden die ersten konkreten Ideen umgesetzt. Mitmachen können alle Interessierte. Dafür gibt es sogar Geld. Wie man davon profitiert.

Von Anja Weber
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Auf dem Marktplatz in Neustadt soll es künftig deutlich lebendiger werden. Das sind die nächsten Schritte.
Auf dem Marktplatz in Neustadt soll es künftig deutlich lebendiger werden. Das sind die nächsten Schritte. © Mike Jäger

Neustadts Innenstadt soll lebendiger werden. Mehr Menschen sollen ins Zentrum kommen und sich dort auch gern aufhalten, neues entdecken und ihre Stadt von einer anderen Seite kennenlernen. So ist der Plan des Stadtmanagements. Damit der gelingt, wurden bereits einige Ideen und Projekte auf den Weg gebracht. Inzwischen werden die konkret. Das sind die nächsten drei Schritte.

1. Das "Stadtgeflüster" öffnet am 19. März

Die Idee von einer Begegnungsstätte für alle Generationen mitten in der Innenstadt gibt es in Neustadt schon länger. Jetzt wird Eröffnung gefeiert. Die ehemaligen Räume der Commerzbank wurden zum "Stadtgeflüster" umgebaut, einem Café, allerdings nicht im herkömmlichen Sinn. Ins Leben gerufen wurde es unter anderen vom Stadtmanagement, der Stadt, gemeinsam mit dem ASB Ortsverband Neustadt und vielen ehrenamtlichen Helfern. In einem ersten Schritt wird das "Stadtgeflüster" am nächsten Markttag, Dienstag, dem 19. März, erstmals von 10 bis 15 Uhr öffnen. Es gibt Kaffee, Tee und selbst gebackene Waffeln.

Geplant ist neben den wöchentlichen Dienstagsöffnungszeiten auch ein Frühstück. Das findet ab dem 27. März künftig immer mittwochs ab 9 Uhr statt. Träger des "Stadtgeflüsters" ist das ASB-Mehrgenerationenhaus mit Sitz auf der Maxim-Gorki-Straße in Neustadt.

Ziel ist es, Angebote für alle Generationen auch im Stadtzentrum zu schaffen. Neben dem Café sollen hier künftig weitere Veranstaltungen etabliert werden. Das Mehrgenerationenhaus will unter anderem eigene Kurse verlagern, damit zum Beispiel Senioren in der Innenstadt leichteren Zugang finden. Vor dem Stadtgeflüster entsteht zudem eine kleine Freisitzfläche mit Bänken.

Die multifunktional eingerichteten Räumlichkeiten können praktischerweise auch angemietet werden. "Das Stadtgeflüster ist der Kern der bisherigen Aktivitäten. Unser Ziel ist, dass man miteinander und nicht übereinander spricht", sagt Stadtmanagerin Gisela Förster. Um das Café künftig auch donnerstags, dem zweiten Markttag zu öffnen, braucht es noch weitere ehrenamtliche Helfer.

Gisela Förster ist in ihrem Stadtmanagementbüro auf der Bahnhofstraße 3 immer dienstags persönlich zu erreichen, an anderen tagen telefonisch oder per E-Mail.
Gisela Förster ist in ihrem Stadtmanagementbüro auf der Bahnhofstraße 3 immer dienstags persönlich zu erreichen, an anderen tagen telefonisch oder per E-Mail. © Karl-Ludwig Oberthür

2. Geld für jedermann für kleine, aber feine Aktionen

Ein weiterer Teil des Projektes Stadtmarketing ist ein Verfügungsfonds. Mit diesem sollen kleinere Aktionen und Maßnahmen unterstützt werden. Aus dem Verfügungsfonds können neben öffentlichen auch private Gestaltungsmaßnahmen, Veranstaltungen und Aktivitäten gefördert werden. Vorrangig sollen aber Einzelpersonen und Gruppen unterstützt werden. Vereine oder Ladenbesitzer, Gewerbetreibende oder Hauseigentümer, die in der Innenstadt ansässig oder tätig sind, können für ihre Ideen das Geld beantragen. Ein Gremium entscheidet darüber, was bezuschusst wird. Den Fonds gibt es vorerst bis August 2025.

Und auch da kann Gisela Förster schon Positives vermelden. So haben sich junge Leute zusammengeschlossen, die an bestimmten Tagen im Jahr eine Kunstgalerie in der Dr.- Wilhelm-Külz-Straße 16, einem ehemaligen Kunstgewerbeladen, öffnen. So zum Beispiel am 16. März ab 14 Uhr und am 17. März ab 12 Uhr zu einem Ostermarkt. Angeboten werden traditionelles, kreatives und modernes Kunsthandwerk. Initiiert wurde die Aktion von zwei Neustadt-Rückkehrern. Finanzielle Unterstützung dafür kommt aus dem Verfügungsfonds. "Ich möchte noch mehr Interessierte ermutigen, eben solch neuen Formate für Veranstaltungen zu finden und dafür Zuschüsse zu beantragen", sagt Gisela Förster.

Unterstützung aus diesem Fonds gibt es auch für die Bänke, die vor dem Pro-Optik-Geschäft und der Ergotherapie von Katrin Vogel aufgestellt werden. Auch das sind private Initiativen der jeweiligen Inhaber. Der Verein "Gemeinsam für Neustadt" profitiert ebenfalls von dem speziellen Fonds und konnte so Tische und Stühle für Veranstaltungen erwerben.

Wer noch Ideen hat, zum Beispiel schon für die Weihnachts- und Adventszeit, kann sich übrigens noch bis zum 6. Juni dafür anmelden. Informationen dazu gibt es auf der Homepage des Stadtmanagements.

3. Hilfe für leere Schaufenster

Schaufenster machen neugierig, sind ein Blickfang und bereichern mitunter einen Stadtbummel. Doch so manche Schaufenster in Neustadt sind leer, weil die Geschäfte dahinter geschlossen haben. Wie zum Beispiel in Pirna will man in Neustadt die Fensterscheiben mit Spruchweisheiten verzieren. Dafür konnte die Neustädterin Kornelia Mittler mit ihren Kalligrafie-Künsten gewonnen werden.

Das Stadtmanagement sucht nach noch mehr Eigentümern, die ihre geputzten Fenster für solche Schriftzüge direkt auf die Fensterscheibe zur Verfügung stellen. Für Gisela Förster hat das gleich mehrere positive Effekte. Auf der einen Seite werde das Stadtbild freundlicher und auf der anderen Seite könne so mancher Passant von den Sprüchen inspiriert werden.

Jetzt soll gemeinsam mit den Eigentümern das Interesse daran erkundet werden. Auch Hilfe bei der jetzigen Gestaltung der Schaufenster wird angeboten.

  • Sprechzeiten der Neustädter Innenstadt-Managerin:
  • dienstags von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr,
  • Bahnhofstraße 3, 01844 Neustadt in Sachsen.
  • Telefon: 03596 5096488 oder 0174 1963716.
  • E-Mail: [email protected]