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Nichts geht mehr

Heftiger Schneefall sorgt für teils chaotische Zustände auf den Straßen rund um Freital. Und es kommt noch dicker.

Von Tobias Winzer
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Die Straße zwischen dem Kurort Hartha und Grillenburg verwandelte sich über Nacht in eine Winterlandschaft. Zwei Laster blieben in den Schneemassen stecken und blockierten die Straße für drei Stunden.
Die Straße zwischen dem Kurort Hartha und Grillenburg verwandelte sich über Nacht in eine Winterlandschaft. Zwei Laster blieben in den Schneemassen stecken und blockierten die Straße für drei Stunden. © Foto: dpa

Gesperrte Straßen, liegengebliebene Laster, der Winterdienst im Dauereinsatz, aber auch eine wundervolle Winterlandschaft – das sind die Folgen der heftigen Schneefälle am Mittwoch in Freital und Umgebung. Vor allem rund um den Kurort Hartha waren die negativen Folgen des Wetters zu spüren.

Auf der Straße zwischen dem Kurort Hartha und Grillenburg blieb gegen 6 Uhr zunächst ein Möbelspediteur im Schnee stecken. Ein Getränkelaster, der den Lkw überholen wollte, kam ebenfalls nicht weiter und blockierte die Straße für drei Stunden. Auch die Freiberger Straße und die Talmühlenstraße zwischen Tharandt und dem Kurort Hartha waren zeitweise wegen querstehender Fahrzeuge dicht.

Die Unfälle: Zusammenstöße auf Autobahn und Landstraßen

Vor allem im morgendlichen Berufsverkehr kam es rund um Freital zu etlichen Unfällen. Auf der Autobahn A 17, in der Nähe der Abfahrt Gorbitz/Freital, verlor die Fahrerin eines Opel die Kontrolle über ihren Wagen und prallte gegen die Mittelleitplanke. Anschließend blieb sie auf der rechten Fahrspur stehen. Die Opelfahrerin wurde verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Es bildete sich ein langer Stau in Richtung Dreieck Dresden-West.

Unfälle gab es auch in Rabenau, wo ein Kastenwagen und ein Auto zusammenstießen, und in Edle Krone Richtung Höckendorf. In Mohorn wurde bei einem Unfall an der Bundesstraße B 173 eine Straßenlaterne und ein Verteilerschrank umgefahren.

Die Behinderungen: Regionalbusse kommen nicht weiter

In den Staus auf Autobahn und Landstraßen standen nicht nur Autos, sondern auch die Busse des Regionalverkehrs Dresden (RVD). So baute sich bei der Linie 360, die zwischen Dresden und Zinnwald unterwegs ist, am Vormittag eine Verspätung von bis zu 20 Minuten auf. Die Linie 333, die eigentlich zwischen Dresden und Hetzdorf pendelt, fuhr nur verkürzt bis Mohorn. Hetzdorf konnte wegen liegengebliebener Lkws nicht erreicht werden. Im Freitaler Stadtverkehr fuhr die Linie D nur bis Weißig, weil die Straße nach Kleinopitz wegen Schneeverwehungen gesperrt war.


Nach einem Unfall auf der A17 kam es zu einem langen Stau im morgendlichen Berufsverkehr.
Nach einem Unfall auf der A17 kam es zu einem langen Stau im morgendlichen Berufsverkehr. © Foto: Roland Halkasch

Die Schäden: Äste brechen unter enormen Schneelasten

Der heftige Schneefall wird in den Wäldern zum Problem, denn es ist nasser und damit sehr schwerer Schnee, der sich auf die Bäume legt. Bei Grillenburg zum Beispiel kam es am Mittwoch vereinzelt zu Schneebruch. Wie Kristina Funke, Sprecherin des Forstbezirks Bärenfels mitteilt, besteht weiter die Gefahr, dass Äste oder ganze Stämme unter der Last zusammenbrechen können. Vor allem bei Laubbäumen sei mit brechenden Kronen zu rechnen.

Der Winterdienst: Mitarbeiter konzentrieren sich auf Hauptstraßen

Der landkreiseigene Winterdienst war am Mittwoch mit insgesamt 39 Fahrzeugen auf den Kreisstraßen unterwegs. In Freital wurden die Straßen vom städtischen Winterdienst ab 4 Uhr geräumt. Sechs Fahrzeuge und sieben Mitarbeiter waren hier im Einsatz. Zunächst wurden die Hauptverkehrsadern, die Straßen mit Buslinienverkehr und die Hauptzufahrtsstraßen geräumt. Danach waren die Nebenstraßen dran. Wie das Rathaus mitteilt, stellen sich die Mitarbeiter auch in den kommenden Tagen auf lange Dienste ein. Die Straßenmeisterei ist von 4 bis 20.30 Uhr im Zweischichtdienst im Einsatz. Bei extremer Wetterlage wird der Spätdienst verlängert.


Manche nutzten den Neuschnee aber auch zu einem Spaziergang, wie hier im Kurort Hartha.
Manche nutzten den Neuschnee aber auch zu einem Spaziergang, wie hier im Kurort Hartha. © Foto: dpa

Die Wetteraussichten: Es schneit noch weiter

Beim Deutschen Wetterdienst in Leipzig sind sich die Meteorologen sicher: Es wird weiter schneien. Ursache für die kräftigen Niederschläge ist das Tiefdruckgebiet Benjamin, welches sich derzeit über Polen befindet. Damit strömen aus Richtung Nordwesten feuchte Luftmassen ein, die an die Nordhänge der Mittelgebirge prallen.

„Dabei weichen die Luftmassen nach oben aus und kühlen ab, was wiederum dafür sorgt, dass sie regelrecht ausgequetscht werden“, erklärt Meteorologe Thomas Hain. Deshalb sind vom Dienstag zum Mittwoch innerhalb weniger Stunden 35 bis 40 Zentimeter Neuschnee im Erzgebirge gefallen, im Vorgebirge mit 25 Zentimeter etwas weniger. Weil die Temperaturen nur knapp unter null Grad lagen, war der Schnee sehr nass. Bis zum Donnerstagmorgen dürften bei leichten Minusgraden im Osterzgebirge weitere 40 Zentimeter dazukommen und wegen des kräftigen Windes zu Verwehungen führen.

Erst im Verlaufe des Donnerstags werden die Niederschläge nachlassen, in der Nacht zum Freitag gibt es dann größere Wolkenlücken. Dafür wird es bei minus fünf bis minus zehn Grad empfindlich kalt.