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Das Sanieren der Turnhalle Zodel kostet das Doppelte

Dafür muss sich Neißeaue hoch verschulden. Das ist aber die einzige Alternative gegen eine drohende Schließung.

Von Steffen Gerhardt
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Die Turnhalle neben der Grundschule in Zodel steht unverändert da. Seit fünf Jahren soll sie saniert werden.
Die Turnhalle neben der Grundschule in Zodel steht unverändert da. Seit fünf Jahren soll sie saniert werden. © SZ-Archiv/André Schulze

Wird es nach fünf Jahren Anlauf gelingen, die Turnhalle in Zodel für den Schul- und Vereinssport zu sanieren? Diese Frage konnte auch in der Mai-Sitzung vom Gemeinderat und dem Bürgermeister nicht eindeutig beantwortet werden. Aber das Gremium hat sich noch einmal zur Sporthalle per Beschluss positioniert. Es hält grundsätzlich an der Sanierung fest, auch wenn sie inzwischen mehr als das Doppelte kosten wird.

Bürgermeister Per Wiesner legte die Zahlen auf den Tisch. Eine Grundlage ist die Berechnung des Staatsbetriebes Immobilien- und Baumanagement (SIB) vom April dieses Jahres. Diese geht zwar von einer Preissteigerung von 46 Prozent in diesem und dem vorherigen Jahr aus, aber basiert auf statistischen Angaben des Bundes zu Baupreisentwicklungen. Das SIB stuft die Baukosten jetzt auf rund 2,5 Millionen Euro ein. Vor zwei Jahren waren es knapp 1,8 Millionen Euro.

Dem Bürgermeister liegt aber noch eine zweite Berechnung vor, ebenfalls Stand April und vom beauftragten Planungsbüro für den Turnhallenumbau. Das beziffert die Gesamtsumme mit rund 3,2 Millionen Euro. Abzüglich der Zuwendungen von Bund und Land in Höhe von knapp 2,3 Millionen Euro bleiben bei der Gemeinde damit rund 908.000 Euro hängen. In der SIB-Berechnung sind es 254.500 Euro an Eigenmitteln. 2021 waren es nur rund 180.000 Euro. Die Gemeinde nimmt die realistischeren Zahlen vom Planungsbüro, um das Vorhaben in den Haushalt 2023/2024 einzuordnen.

Wie die Gemeinde die 908.000 Euro aufbringen will, das ist noch unklar und konnte auch in der Sitzung nicht geklärt werden. "Der Bedarf an Eigenmitteln kann gegenwärtig nicht mit einer Finanzierungsquelle untersetzt werden", zitiert der Bürgermeister den Beschluss. Die Wahrscheinlichkeit ist, dass Neißeaue einen Kredit aufnehmen wird, um das Vorhaben 2024 umsetzen zu können. Auch aus der Notwendigkeit heraus, dass Bund und Land den Geldhahn für die Zodeler Turnhalle inzwischen zugedreht haben. Eventuell weitere Mehrkosten muss Neißeaue allein stemmen. Dem steht eine mögliche Schließung der Turnhalle aus Gründen der Sicherheit gegenüber.