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Das Eislaufen in Niesky wird teurer

Die Stadt erhöht die Preise für das Eisstadion. Sie gelten schon ab nächsten Montag. Aber auch der Besuch des Waldbades kostet künftig mehr.

Von Steffen Gerhardt
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Veranstalter, wie hier beim "Drift on Ice" Mitte Januar, müssen ab neuer Saison tiefer in die Tasche greifen, wollen sie die Eisfläche in Niesky nutzen.
Veranstalter, wie hier beim "Drift on Ice" Mitte Januar, müssen ab neuer Saison tiefer in die Tasche greifen, wollen sie die Eisfläche in Niesky nutzen. © SZ-Archiv/André Schulze

Mit höheren Preisen müssen nicht nur die Besucher und Sportler im Nieskyer Eisstadion rechnen, sondern auch im Waldbad ab kommender Saison. Zählt man alle Entgelte zusammen, so macht das im Eisstadion eine Steigerung von rund 18 Prozent aus, im Waldbad von rund 24 Prozent im Vergleich zu den bisher bestehenden Preisen.

Das ist zu erwarten gewesen, da die höheren Energiekosten auch vor dem Nieskyer Freizeitpark nicht haltmachen. Von den Stadtwerken als Betreiber des Freizeitparkes heißt es: Wenn das Eisstadion so wie in der Saison 2021/2011 betrieben wird, würden Mehrkosten von 50.000 bis 60.000 Euro entstehen. Diese Aussage wurde vor einem Monat getroffen.

Nun hat die Stadt reagiert mit einer neuen Entgeltordnung. Damit wird ein Teil der gestiegenen Kosten an die Nutzer weitergegeben. Am Montag stimmte der Stadtrat mit einer Enthaltung dem Zahlenwerk zu. Dieses wurde zuvor im Verwaltungsausschuss nicht öffentlich beraten.

Fünf Euro für das Eisstadion

Noch rechtzeitig wurden die neuen Entgelte auf den Weg gebracht, denn am kommenden Montag beginnen nicht nur die Herbstferien, sondern auch die Eiszeit in Niesky. Zwischen 50 Cent und 1,50 Euro bewegt sich die Preiserhöhung bei den Eintrittskarten. So zahlt ein Erwachsener für die Tageskarte statt bisher 3,50 ab sofort fünf Euro. Moderater geht es bei den Kindern und Jugendlichen zu. Dort erhöht sich der Eintritt um einen Euro auf 3,50 Euro.

Preissprünge hingegen gibt es bei den Dauerkarten. Für die Zehnerkarte bezahlen Erwachsene statt bisher 28 Euro nun 40 Euro; Kinder statt 20 nun 28 Euro. Der Preisvorteil gegenüber zehn Einzelkarten hat sich damit aber erhöht: Erwachsene sparen zehn statt sieben Euro und Kinder sieben statt fünf Euro. Stammgäste haben mit der Zehnerkarte auch weiterhin einen finanziellen Vorteil.

Vereine zahlen mehr für Training und Spiel

Was vor allem Vereine und Sportgruppen schmerzen wird, ist der Mietpreis für die Eisfläche. Statt 110 Euro kostet die Stunde nun 130 Euro. Beim Nachwuchs steigt die Miete von 65 auf 80 Euro. Wird die Eisfläche für Spiele oder Veranstaltungen genutzt, werden 195 Euro (vorher 155 Euro) beziehungsweise für den Nachwuchs 100 Euro (vorher 85 Euro) fällig.

Zum Vergleich: Jonsdorf verlangt für seine Eisfläche 125 Euro die Stunde, Weißwasser zwischen 127 und 146 Euro, argumentiert die Stadt. Für die Sommernutzung liegen die Nieskyer Stundenpreise zwischen 15 und 90 Euro und sind damit fünf beziehungsweise zehn Euro teurer geworden.

Die Preiserhöhung trifft im geringeren Maße auch die Mädchen und Jungen, die aus den Schulen zum Eislaufen ins Waldstadion kommen. Pro Kind und Stunde werden 50 Cent mehr als bisher fällig. Die Preisspanne liegt damit zwischen 1,50 Euro und drei Euro. Nur bei den Kita-Kindern bleibt es bei einem Euro.

ELV befürchtet finanzielle Nöte

Sind es für den einzelnen Besucher ein paar Euro mehr beim Eintritt, so haben die Vereine eine größere finanzielle Last zu tragen. Hauptnutzer des Eisstadions ist der Eislaufverein Niesky. Sein Vorstand hat mit den neuen Preisen bereits gerechnet. Vorstandsmitglied Joachim Sauer sagt, dass es in dieser Saison rund 12.000 Euro mehr werden könnten, die der ELV an Kosten zu begleichen hat. Ihm bleiben derzeit nur drei Einnahmequellen: Sponsoren, Mitgliedsbeiträge und Eintrittsgelder.

Jedenfalls, so Joachim Sauer, wird der ELV jetzt alles auf den Prüfstand stellen und alle möglichen Einnahmequellen abklopfen und wenn möglich erschließen. Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann sprach sich dafür aus, nach Saisonabschluss ein gemeinsames Fazit zu ziehen und die Entgeltordnung gegebenenfalls anzupassen.

Der Besuch des Waldbades in Niesky wird ab neuer Saison teurer. Der Eintritt erhöht sich um einen Euro, die Saisonkarte um 30 Euro.
Der Besuch des Waldbades in Niesky wird ab neuer Saison teurer. Der Eintritt erhöht sich um einen Euro, die Saisonkarte um 30 Euro. © André Schulze

30 Euro mehr für Saisonkarte

Der Besuch des Waldbades wird im neuen Jahr rund ein Viertel teurer als bisher. Erwachsene zahlen statt vier dann fünf Euro. Kinder vier statt drei Euro. Die Saisonkarte für Erwachsene wird 135 Euro (bisher 105 Euro) kosten, für Kinder 105 Euro statt 75 Euro. Also möchte der Dauerkartenbesitzer mindestens 27 Mal das Waldbad aufsuchen, damit es sich für ihn lohnt. Ein Schönwetterbonus wird aber nicht mit verkauft.

Im Freizeitbad Reichenbach sind die Preise in der vergangenen Saison auf ähnlicher Höhe wie jetzt in Niesky gewesen. Der Eintritt kostete fünf beziehungsweise ermäßigt drei Euro. Die Dauerkarte 140 oder ermäßigt 90 Euro.

Die neue Entgeltordnung löst die vor fünf Jahren beschlossene ab. Sie wurde im Oktober 2017 im Zuge des Neubaus des Eisstadions vom Stadtrat verabschiedet. In der ihr vorangegangenen Verordnung kostete die Eisflächenmiete noch 85 Euro die Stunde. Aber zu dieser Zeit hatte das Eisstadion noch kein Dach.