SZ + Niesky
Merken

Nieskyer Sportler müssen sich noch zwei Jahre gedulden

Erst im Frühjahr 2026 wird die neue Turnhalle am Rosensportplatz fertig sein. Zu viele Hindernisse verzögern den Baubeginn.

Von Steffen Gerhardt
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
So soll es in und um die neue Sporthalle am Rosensportplatz in Niesky künftig aussehen.
So soll es in und um die neue Sporthalle am Rosensportplatz in Niesky künftig aussehen. © Schieferdecker

Auf der Vorplanung kann man sich schon ein Bild machen, wie die neue "Rosenhalle" auch im Inneren aussehen wird. Aber bis in der Nieskyer neuen Sporthalle die ersten Bälle ins oder übers Netz fliegen, wird es noch gut zwei Jahre dauern. Das wurde auf der jüngsten Stadtratssitzung deutlich.

Fachbereichsleiterin Gundula König erklärte den Stand, wo die Stadt mit ihrem Bauvorhaben steht. Wichtigste Erkenntnis daraus ist, dass der Denkmalschutz nach einigem Hin und Her mit der Stadt dem vorliegenden Entwurf zugestimmt hat, die Halle also genehmigungsfähig ist. Der Baumbestand des angrenzenden Parks als Flächendenkmal wiegt eben schwerer, als das Interesse der Nieskyer, Sport treiben zu können.

Baubeginn im nächsten Jahr

Nachdem alle Steine aus dem Weg geräumt sind, wird jetzt an der Genehmigungsplanung gearbeitet. Sie soll bis Juli im Bauamt des Kreises eingereicht werden. Die Stadt rechnet mit der Genehmigung im Oktober. Baubeginn wird dann aber erst im Frühjahr nächsten Jahres sein, wenn es das Wetter zulässt, vielleicht schon zeitiger. Die Stadt nennt eine Bauzeit von einem Jahr, sodass nach jetzigem Stand die Halle im April oder Mai fertig sein könnte.

Für die Vereine, die in der alten Sporthalle tätig waren, heißt das, dass sie noch zwei Jahre auf Wiedereinzug auf dem Rosensportplatz warten müssen und bis dahin in ihren Ausweichquartieren weiter Sport treiben. Dafür finden sie dann sehr gute Bedingungen in der neuen Halle vor, auch wenn nicht alles umgesetzt werden konnte, was sich auch die Vereine und Sportgruppen gewünscht haben.

Von zwei Feldern zu einem

Denn ursprünglich wollte Niesky eine Zweifeldhalle bauen. Aber diese schien nicht nur für sportliche Zwecke überdimensioniert zu sein, sondern auch bei den Kosten. 7,3 Millionen Euro waren veranschlagt. Auch der Denkmalschutz sprach sich gegen die große Halle aus, da sie mit ihrer Höhe von 13 Metern die Bäume vom Monplaisir überragt hätte. Im September vergangenen Jahres einigten sich Verwaltung und Stadtrat auf eine kleinere Variante mit nur einem Feld. Kostenpunkt 5,2 Millionen Euro.

Damit verringert sich die Spielfläche von 1.140 Quadratmetern auf 566 Quadratmeter und das Außenmaß um acht beziehungsweise elf Meter in Breite und Tiefe und zwei Meter in der Höhe. Insgesamt hat die Halle eine Grundfläche von 1.130 Quadratmetern. Auf dieser sind auf der Parkseite zwei große Geräteräume, die auch von außen begehbar sind, mit 140 Quadratmetern untergebracht. Auf der Seite zum Sportplatz sind die Funktionsräume wie Umkleiden, Toiletten, Duschen, Haustechnik und - von den Sportlern gefordert - auch ein Vereinsraum. Der Eingang bleibt wie bei der alten Halle ebenfalls auf dieser Seite.

Verschwunden ist die aus DDR-Zeiten stammende Mehrzweckhalle am Rosensportplatz. In zwei Jahren soll hier eine neue Sporthalle stehen.
Verschwunden ist die aus DDR-Zeiten stammende Mehrzweckhalle am Rosensportplatz. In zwei Jahren soll hier eine neue Sporthalle stehen. © André Schulze

Keine Tribüne für Zuschauer

Zu den Zugeständnissen gehört auch, dass es keine Wettkampfhalle werden wird. Denn für viele Zuschauer ist darin kein Platz, erklärte Frau König. Eine Tribüne bekommt die Halle nicht. Dafür bleibt die Sporthalle in der Bahnhofstraße prädestiniert, die aber dem Kreis Görlitz gehört. Die neue Halle bekommt eine Solaranlage aufs Dach zur eigenen Stromversorgung und sie wird an das Wärmenetz der Stadtwerke Niesky angeschlossen. Die Versorgungsleitung liegt bereits in der Konrad-Wachsmann-Straße. Von dort ist der Hausanschluss noch zu verlegen.

  • Hier können Sie sich für unseren kostenlosen Görlitz-Niesky-Newsletter anmelden.

Da die neue Sporthalle - wie auch die bisherige - in der Nähe von Wohnhäusern steht, musste die Stadt auch ein Schallschutzgutachten über den Lärm im Inneren und seine Wirkung nach außen erstellen. Mit der Konsequenz, dass das Sporttreiben nur bis 22 Uhr erlaubt wird. Und auch der Naturschutz äußerte seine Bedenken, die dadurch ausgeräumt werden, in dem die großflächigen Glasfenster mit einem Vogelschutz versehen werden. Außerdem ist eine Verdunklung anzubringen, damit die Vögel bei ihrem abendlichen Flug in den Park nicht geblendet werden.