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Neue Studie für Bahn-Testzentrum in der Oberlausitz

In den kommenden Monaten sollen zwei Standorte für das geplante Testzentrum untersucht werden. Am Ende braucht es aber einen Investor.

Von Sebastian Beutler
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Über eine Teststrecke für den Schienenbau wird in Niesky schon seit Jahren diskutiert.
Über eine Teststrecke für den Schienenbau wird in Niesky schon seit Jahren diskutiert. © Foto/Montage: André Schulze

Das sächsische Wirtschaftsministerium lässt jetzt untersuchen, welche zwei Standorte in den Kreisen Görlitz und Bautzen für ein Testzentrum für Eisenbahntechnik infrage kommen. Dafür hat das Ministerium eine Studie ausgeschrieben, für deren Erstellung sich Unternehmen noch bis zum 21. November bewerben können. Bis wann die Studie vorliegen soll, ist noch unbekannt.

Seit 2020 geht es um dieses Testzentrum, das im Rahmen des Kohleausstiegs in der Oberlausitz etabliert werden soll. Wirtschaftsministerium und Landkreis Görlitz hatten sich zunächst auf ein Areal bei Niesky festgelegt. Doch riefen die Pläne Bürgerproteste hervor. Sie wendeten sich zwar auch gegen das Projekt als solches, vor allem aber kritisierten sie das intransparente Verfahren. Deswegen wird nun auch wieder standortoffen das Vorhaben untersucht.

Die Oberlausitz hat mit ihren Waggonbau-Standorten in Görlitz, Bautzen und Niesky eine lange Tradition. Zuletzt aber machte die Branche mit Arbeitsplatzabbau und Insolvenz von sich reden. Das Testzentrum sollte auch der neuen Generation von Schnellzügen der ICE-Flotte dienen. Die Bahn wiederum investiert gegenwärtig in ein Bahnbetriebswerk in Cottbus, wo ab 2024 ICE-Züge gewartet werden. Rund 1.000 Jobs wird dieses Unternehmen nach seiner letzten Ausbaustufe haben.

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Dass bislang die Debatte um die Teststrecke unglücklich in Niesky verlaufen ist, kam auch im Kommunalen Entwicklungsbeirat in Niesky zur Sprache. Trotzdem sieht er in seinen Empfehlungen grundsätzlich in einem solchen Zentrum nördlich von Niesky eine Chance für die Stadt, fordert aber neben der Zusammenarbeit mit Partnern auch eine frühzeitige Einbeziehung der Einwohner.

Doch ohne einen privaten Investor werden die Ideen nicht verwirklicht. An einem solchen Investor mangelte es aber bislang. Mit der neuen Studie soll nun interessierten Firmen praktisch der rote Teppich ausgerollt werden. Denn sie soll klären, was alles zu berücksichtigen ist und welcher Standort am Ende favorisiert wird.