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Klettern statt beten: Projekt in Pirna startet endlich durch

In der früheren Hospitalkirche in Pirna wurde das Fundament für eine Kletterwand betoniert. Der Umbau hatte einen langen Vorlauf.

Von Mareike Huisinga
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Hier wird das Fundament für die Kletterwand in der früheren Hospitalkirche in Pirna gelegt.
Hier wird das Fundament für die Kletterwand in der früheren Hospitalkirche in Pirna gelegt. © privat

Wo früher gebetet wurde, soll bald geklettert werden. Fachleute betonieren den Fußboden der einstigen Hospitalkirche in der Pirnaer Innenstadt. Nach langer Vorbereitungszeit geht es jetzt so richtig los.

Seit 2017 gibt es die Überlegung, die entweihte Hospitalkirche zu einem Kletterzentrum umzubauen. "Jetzt wurde das Fundament für die Kletterwand betoniert", sagt Gunter Thar. Er ist Vorsitzender der Ortsgruppe Pirna des Sächsischen Bergsteigerbundes (SBB). Die Ortsgruppe ist Mieter des früheren Gotteshauses und treibt das Projekt voran. Bis nach Ostern wird das Fundament austrocknen, dann kann die Kletterwand errichtet werden, ebenfalls von einer Fachfirma. Thar geht davon aus, dass die neue Kletterwand im Juni fertiggestellt sein wird. Wann die Einweihung folgt, steht noch nicht konkret fest.

700 Griffe bekommt die Kletterwand

Die Kletterwand wird relativ mittig in der Kirche errichtet. Sie hat eine Länge von acht Metern und eine Höhe von 8,34 Meter. Ihre Breite beträgt drei Meter. Insgesamt werden 700 Griffe an dem Kletterturm angebracht, der 152 Quadratmeter Kletterfläche hat. Die Touren liegen auf der Schwierigkeitsskala im Bereich vier bis sieben.

Insgesamt kostet das Vorhaben 120.000 Euro. Von der Sächsischen Aufbaubank kommt eine Förderung in Höhe von 54.000 Euro, die Stadt Pirna schießt 15.000 Euro dazu. Außerdem verlief ein Spendenaufruf für das Projekt überaus erfolgreich. Darüber kamen rund 4.000 Euro zusammen. "Man merkt, das Kletterzentrum liegt vielen am Herzen", sagt Gunter Thar.

Auch Schulen können Kletterzentrum nutzen

Nutznießer der neuen Kletterhalle werden hauptsächlich die Mitglieder der Pirnaer Ortsgruppe des Sächsischen Bergsteigerbundes sein. Früher konnten die Sportler in der ehemaligen Gauß-Turnhalle auf dem Sonnenstein an Kletterwänden kraxeln und bouldern. „Doch wir waren dort nur Untermieter, und die Heizkosten stiegen wegen unzureichender Dämmung immer mehr“, sagt Thar. Deshalb zogen die Kletterer bereits im Januar 2016 aus und planten eine eigene Halle. Hauptsächlich ist die Kletterkirche für den Vereinssport vorgesehen. Aber auch Schulen im Rahmen von Ganztages-Angeboten können sich anmelden, stellt die SBB-Ortsgruppe in Aussicht.

Das ehemalige Gotteshaus ist im Eigentum der Hospitalstiftung Pirna und wird verwaltet von der Städtischen Wohnungsgesellschaft Pirna. Die Stadt Pirna hatte ihre Hausaufgaben bereits im Vorfeld gemacht. Vor gut zwei Jahren wurden das Dach und die Turmuhr saniert. Außerdem verbesserten Fachleute den Brandschutz im Bereich des Zwischenbaus von Ärztehaus und Kirche.