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Im Angesicht einer Mörderin

Am 11. September 1852 trifft das Richtschwert den Hals von Henriette Rehn aus Markersbach. Zwei Heimatforscher entdecken ihre Story. Und ihren Kopf.

Von Jörg Stock
 6 Min.
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Beklemmendes Relikt: Der Abguss von Henriette Rehns totem Antlitz hat als Büste überdauert. Sie ist heute Teil der Anatomischen Lehrsammlung an der Medizinischen Fakultät der Uni Leipzig.
Beklemmendes Relikt: Der Abguss von Henriette Rehns totem Antlitz hat als Büste überdauert. Sie ist heute Teil der Anatomischen Lehrsammlung an der Medizinischen Fakultät der Uni Leipzig. © Anton Stolle / Universität Leipzig

Wer da glaubt, die Gesichtszüge eines Menschen könnten dessen Charakter verraten, der wird vom Antlitz Henriette Rehns eines Besseren belehrt: Schön geschnitten ist es, wirkt ebenmäßig und friedvoll, so, als sei sie mit sich und der Welt im Reinen. Und doch ist es das Antlitz einer Frau, die ihr Kind grausam umbrachte, und die, als der Abdruck ihres Gesichts verfertigt wird, bereits den Kopf durch das Richtschwert verloren hat.

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