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Nach 23 Jahren endlich der eigene Frisör-Salon in Pirna

Heike Kutzner hat lange gesucht und nun passt alles. Obwohl sie viel Erfahrung hat, ist sie aufgeregt.

Von Heike Sabel
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Arbeiten seit acht Jahren zusammen und starten nun als Chefin und Mitarbeiterin: Heike Kutzner (stehend) und Isabell Kuhn.
Arbeiten seit acht Jahren zusammen und starten nun als Chefin und Mitarbeiterin: Heike Kutzner (stehend) und Isabell Kuhn. © Norbert Millauer

Drei Jahre hat sie gesucht und drei Jahre hätte sie sich noch Zeit gegeben. Dann wird sie 50 und bis dahin wollte sie in ihre Selbstständigkeit starten. Jetzt ist es so weit. Am 1. März eröffnet Heike Kutzner ihren Frisörsalon in Pirna.

Das Suchen hat sie sich nicht leicht gemacht, sonst hätte es auch nicht so lange gedauert. Die Lage, die Größe, die Erreichbarkeit, das, was der Kunde sieht und das, was ihm verborgen bleibt, alles war wichtig. Wenn das eine passte, fehlte etwas anderes. Sie konnte so lange nach dem perfekten Salon suchen, weil sie noch in einem anderen angestellt war.

Haarkunst befindet sich gegenüber Scheunenhof

Auf der Bahnhofstraße in Pirna gegenüber dem Scheunenhofcenter fand sie die Räume, die jetzt ihr Salon "Haarkunst" sind. Sie stand zuvor in vielen anderen Räumen, doch hier wusste sie sofort, das ist es. Bis 2013 befand sich hier schon einmal ein Frisör. Auch ein Waffenladen und zuletzt ein Computerfachmann hatten sich hier schon mal eingemietet.

Seit 22 Jahren ist Heike Katzner Meisterin. Schon 2002 wusste sie, irgendwann will sie ihren eigenen Salon haben. Erst kamen Familie und Kinder, ihren Wunsch behielt sie. Sie wusste, die Gelegenheit kommt. Jetzt bot sie sich, sagt die Graupaerin.

Die Einrichtung ist modern, gemütlich, schlicht. Die Möbel holzfarben, die Stühle für die Kunden im 1970er-Look und braun, die Spiegel rund und mit dezentem Licht. Herzlich ohne Schnickschnack. Sechs Arbeitsplätze sind vorhanden, der Salon ist auf Zuwachs ausgelegt. "Aber wir wollen langsam wachsen", sagt Heike Kutzner. Im hinteren Bereich gibt es weitere Räume, auch einen für die Erfüllung künftiger Wünsche, sagt sie.

Kunst in neuem Frisörladen in Pirna

Ins Auge fällt ein großes Bild einer Frau mit - natürlich wallender Mähne. Gemalt hat es die Schwester von Heike Kutzner. Ein zweites Bild von ihr folgt noch. Es sollen nicht die einzigen Kunstwerke bleiben. Von den Kunden für die Kunden ist das Motto von Heike Kutzner. Sie denkt zum Beispiel daran, die Bleistiftzeichnungen einer Kundin auszustellen und auch andere Bilder. Kunst statt Kitsch.

Heike Kutzner startet mit Isabell Kuhn, mit der sie bereits acht Jahre zusammenarbeitete. Beide kennen sich, ergänzen sich, sagen "es passt". Beide sind locker und aufgeschlossen, aber auch ehrgeizig. Obwohl sie in ihrem Beruf jahrelange Erfahrung haben, mussten ihre Familien für eine "Probebehandlung" herhalten. Dabei ging es nicht so sehr um schneiden, föhnen und frisieren, sondern vielmehr um die Praktikabilität von Bewegungsabläufen.

Zur Haarkunst-Philosophie gehört auch die Nachhaltigkeit. Keine der großen Worte, sondern der kleinen Taten. So wie schon in anderen Salons werden Chemikalien, Shampoos und Spülungen in nachfüllbaren Behältern aufbewahrt. Auch die Kunden können gekaufte Produkte nachfüllen lassen.

Erste Woche in neuem Frisörsalon schon ausgebucht

Obwohl beide schon unzählige Köpfe in ihrem Frisörleben verschönt haben, ist Heike Kutzner ist aufgeregt. Es ist eben doch etwas anderes, wenn es der eigene Laden ist. "Wenn der Freitag vorbei ist, fällt eine Megalast ab", sagt sie. Eine Last, die aber auch dazu gehört. Wäre sich nicht aufgeregt, würde auch etwas fehlen. Zwei Monate hat sie auf die Eröffnung hingearbeitet, den ersten war sie noch in dem anderen Salon angestellt. Das war hart, sagt sie. Der zweite Monat war auch arbeitsreich, aber auch schön. Sie hat viel gelernt in dieser Zeit. Vor allem aber wuchs die Freude.

Als noch gar nicht so richtig erkennbar, wer oder was in die Räume einzieht, fragten die Leute und meldeten sich an. So ist die erste Woche im Bestellkalender schon voll. Am ersten Tag, dem 1. März, wird noch nicht gearbeitet, da wollen Heike Kutzner und Isabell Kuhn mit ihren Kunden anstoßen. "Wir wollen das Fahrrad nicht neu erfunden, sondern einfach mit einem strahlenden Lächeln für unsere Kunden da sein."