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Pirna repariert vom Abriss bedrohtes Haus

Fachleute bessern am Gebäude Klosterhof 3 schadhafte Putzstellen aus. Allerdings ist weiter unklar, ob und wann es aus einem bestimmten Grund fallen muss.

Von Thomas Möckel
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Haus Klosterhof 3 in Pirna: Eingerüstet, um schadhafte Putzstellen auszubessern.
Haus Klosterhof 3 in Pirna: Eingerüstet, um schadhafte Putzstellen auszubessern. © Thomas Möckel

Das Gebäude Klosterhof 3 in der Pirnaer Altstadt, ein altehrwürdiges Gemäuer, das seit 2012 auch die Fahrradstation beherbergt, zeigt sich seit einigen Tagen schon mit einem ungewohnten Antlitz. Die Nordseite, die zur Grohmannstraße und zur Bahnstrecke zeigt, ist eingerüstet, Fachleute haben das Gerüst zusätzlich mit feinmaschigen Netzen bespannt, damit nichts auf die Straße fallen kann.

Pirna lässt derzeit an dem Gebäude, das der Stadt gehört und in dem bis vor einigen Jahren noch ein Teil der Rathausmitarbeiter saß, schadhafte Putzstellen ausbessern. Nach Auskunft der Stadt dienen die Arbeiten der Sicherheit, auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass kein loser Putz abbröckelt und möglicherweise auf vorbeifahrende Autos fällt. Größere Sanierungen an dem Haus sind vorerst nicht geplant.

Denn die Zukunft des Hauses ist nach wie vor ungewiss. Eigentlich soll es wegen eines anderen großen Projekts weichen. Bereits seit dem Hochwasser 2002 plant die sächsische Landestalsperrenverwaltung (LTV), den Flutschutz in Pirna zu verbessern. Bestandteil des Paketes ist unter anderem eine Flutschutzmauer, die mit einer Länge von rund 1,4 Kilometer vom alten Bahnhof bis zum Wasserwerk in der Schifftorvorstadt führen soll – parallel zum Bahndamm.

Flutschutzmauer kommt wohl erst ab 2030

Das Problem: Würde diese Mauer gebaut, engt sich die Grohmannstraße in der Kurve am alten Bahnhof zwischen Mauer und dem Haus Klosterhof 3 derart ein, dass dann Lkws die Trasse nicht mehr passieren könnten. So beschloss der Stadtrat bereits 2017, dass dieses Gebäude irgendwann einmal abgerissen werden soll, um die Straße wieder aufweiten zu können. Ein Abriss des Gebäudes erschien sowohl der Stadt als auch der LTV als praktikabelste Lösung. Der Denkmalschutz hat dazu bereits grünes Licht gegeben, weil das Objekt längst nicht mehr im Originalzustand erhalten ist.

Wann das Gebäude tatsächlich fällt, ist aber weiter unklar. Ursprünglich sollte die Flutschutzmauer schon ab 2020 gebaut worden, doch das Verfahren zieht sich. Das erforderliche Planfeststellungsverfahren soll nun erst 2024 beginnen, mit einem finalen Planfeststellungsbeschluss – erst dann gibt es Baurecht – rechnet die LTV nicht vor 2030.

Doch auch wenn das bisherige Gebäude Klosterhof 3 eines Tages fallen wird, bleibt an dieser Stelle keiner Lücke auf Dauer: Pirna plant an dieser Stelle dann einen kleineren Ersatzneubau – möglicherweise als Erweiterung fürs Stadtmuseum.