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Pirna saniert Fassade vom binationalen Internat

Die Wohnstätte für tschechische Schüler wird innen und außen auf Vordermann gebracht, weil der Bestand des Bildungszweigs langfristig gesichert ist.

Von Thomas Möckel
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Binationales Internat an der Ecke Schlossstraße/Frohngasse: Der Gebäudekomplex wird bis Herbst auf Vordermann gebracht.
Binationales Internat an der Ecke Schlossstraße/Frohngasse: Der Gebäudekomplex wird bis Herbst auf Vordermann gebracht. © Thomas Möckel

Die Stadt Pirna lässt das binationale Internat in der Altstadt in den kommenden Monaten sowohl innen als auch außen vorwiegend optisch auffrischen. An der unter Denkmalschutz stehenden Wohnstätte für die tschechischen Schüler werden Fachleute nach Aussage des Rathauses Teile der Fassade im großen und kleinen Innenhof, an der Westfassade zur Frohngasse sowie im Sockelbereich an der Schmiedestraße instand setzen.

Die umfangreichen Malerarbeiten sowie die Arbeiten, den Putz auszubessern, sind abgestimmt mit der Denkmalpflege nach der Frostperiode ab Frühjahr 2024 geplant, sie sollen voraussichtlich bis zum Herbst dauern. Zudem werden im Haus A an der Schlossstraße 13 der Eingangsbereich, der Speiseraum sowie das Treppenhaus neu gestrichen. Im Aufenthaltsraum im ersten Obergeschoss werden Teilbereiche denkmalpflegerisch ausgebessert, ebenso kleinere Putzschäden im gesamten Internat. Das Haus C hatte bereits im Dezember 2023 einen neuen Anstrich bekommen.

Pirna konnte diese Arbeiten nun in die Wege leiten, weil im November vergangenen Jahres die Verträge unterzeichnet wurden, das Internat weiterhin zu finanzieren sowie den binationalen Bildungsgang am Schiller-Gymnasium fortzuführen. Wilfried Kühner, Amtschef im sächsischen Bildungsministerium, und sein Amtskollege, der tschechische Vizeminister Jaroslav Miller, sicherten mit ihren Unterschriften den Fortbestand des Bildungsgangs. Aus dem Projekt wurde damit eine feste Institution.

Bundesweit einmaliger Bildungsgang

Diese Ende 2023 geschlossene Vereinbarung bezieht sich auf die Angelegenheiten des deutsch-tschechischen Bildungsgangs an der Schule sowie des Internats in der Schlossstraße. Durch die Überarbeitung ist ein flexibler, zeitgemäßer und unbefristeter Vertrag entstanden, der die Eigenverantwortung des Schiller-Gymnasiums deutlich stärkt. So sind beispielsweise bei schulstrukturell notwendigen Änderungen keine ministeriellen Verhandlungen mehr nötig.

1998 war zwischen Sachsen und Tschechien die erste Vereinbarung zum gemeinsamen Betrieb eines binationalen-bilingualen deutsch-tschechischen Bildungsgangs am Schiller-Gymnasium geschlossen worden. Dieses bundesweit einmalige Angebot umfasst sechs Jahre, er ist für Schüler von der Klassenstufe sieben bis zur Jahrgangsstufe zwölf vorgesehen. Der Unterricht wird in jedem Schuljahr in einer speziellen binationalen Klasse mit jeweils 14 tschechischen und 14 deutschen Schülern organisiert.

Pirna erhält für den Betrieb des Internats und für jeden in der Wohnstätte untergebrachten Schüler eine finanzielle Zuweisung vom Landesamt für Schule und Bildung. Die Höhe der Zuschüsse seien nach Aussage des Rathauses auf Grundlage einer überarbeiteten Kostenkalkulation angepasst worden. Die daraus resultierenden Mehreinnahmen verwendet Pirna nun für die Schönheitsreparaturen im Internat.