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Wo es in Pirna noch echtes Kunsthandwerk gibt

Im Komplex 45 an der Rottwerndorfer Straße in Pirna präsentieren sich am 7. April mehrere Gewerke – als Teil eines europäischen Projekts.

Von Thomas Möckel
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Frieda Härtel (l.) und Anna Schöne vom Atelier Anklamo: Sie öffnen ihre Werkstatt am 7. April zum europäischen Kunsthandwerkertag.
Frieda Härtel (l.) und Anna Schöne vom Atelier Anklamo: Sie öffnen ihre Werkstatt am 7. April zum europäischen Kunsthandwerkertag. © Karl-Ludwig Oberthür

Die mittlere von den drei früheren grauen Kasernen an der Rottwerndorfer Straße in Pirna – eingebettet zwischen DDR-Museum und Zoll – hat sich in den zurückliegenden Jahren immer mehr zu einem Kreativ-Zentrum entwickelt. So haben sich dort Anja Schmitz und Patrick Mansch mit ihrer Kulturstätte „Komplex 45“ niedergelassen, in der erst kürzlich die Preisverleihung zum „Verein des Jahres“ - eine Kooperation der Ostsächsischen Sparkasse Dresden mit der SZ - stattfand.

Zudem eröffneten Anna Schöne und Frieda Härtel 2022 dort ihr Betrieb „Anklamo Buchbinderei und Atelier“, in dem Bücher kreiert, gebunden und repariert, Präsentationsmappen, Schachteln und Kästen gefertigt, Bilder gerahmt oder auch Visitenkarten und Einladungen bedruckt werden. Auch die letzte in Deutschland ausgebildete Schriftsetzerin Heike Schnotale hat in dem Haus ihre Werkstatt, ansässig dort ist auch eine Modedesignerin und seit Kurzem eine Malerin.

Ein Teil der im Komplex „Die Kaserne“ ansässigen Kunsthandwerker, die ihr Handwerk noch in seiner ursprünglichen, traditionellen Form ausüben, ist nun Teil eines europäischen Projekts: Vom 5. bis 7. April finden die diesjährigen Europäischen Tage des Kunsthandwerks statt. Es ist ein langes Wochenende zum Zuschauen und Mitmachen, das zeitgleich jedes Jahr Anfang April in mittlerweile 24 europäischen Ländern stattfindet.

Zur Handwerksschau gibt's Kaffee und Kuchen

„Wir nehmen mit unserer Werkstatt daran teil und sind sehr stolz darauf“, sagt Anna Schöne vom Atelier Anklamo. Neugierige können sich am 7. April von 11 bis 16 Uhr in der Schauwerkstatt umschauen und zusehen, wie die Produkte vorwiegend in Handarbeit entstehen. Für Kaffee und Kuchen sorgt die benachbarte Kulturstätte „Komplex 45“.

Ebenso bewundern lässt sich das Handwerk von Anne Lehnhardt in ihrer „Sattlerei & Täschnerei“, wo die gelernte Reitsportsattlerin unterschiedliche Lederartikel, Reit- und Hundesportzubehör, Taschen, Börsen und vieles mehr fertig. Auch hier ist am Sonntag von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Zur selben Zeit lässt sich in der Kaserne auch die Arbeit von Julia Felber bestaunen, die in ihrem „House of Julia“ Schmuck aus edlen Materialien und verschiedenen Fundstücken herstellt.

Außerdem nimmt aus Pirna noch die Maßschneiderei von Carolina Schmidt am Steinplatz teil, zudem Heike Küchler von der Galerie "Ansichtssache" am Kirchplatz. Ebenso dabei ist die textile Manufaktur „Wood'n rustic furniture“ in Nentmannsdorf. Weitere Infos finden sich auf der Internetseite der Europäischen Tage des Kunsthandwerks.