Pirna
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Wie viel Freiluft-Kultur verträgt Pirna?

Pandemiebedingt fanden viele Veranstaltungen 2021 und 2022 auf den Elbwiesen statt. Wie es weitergeht, will die Stadt mit Anwohnern erörtern.

Von Thomas Möckel
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Die Macher des Pirnaer Kultursommers: Tom Pauls, Gert Lorenz und Uwe von Schroeter (v.l.).
Die Macher des Pirnaer Kultursommers: Tom Pauls, Gert Lorenz und Uwe von Schroeter (v.l.). © Daniel Förster

Die Corona-Pandemie in den zurückliegenden Jahren zwang auch die Kulturbranche dazu, in vielerlei Hinsicht neu zu denken, Alternativen zu entwickeln, neue Formate auszuprobieren, damit Künstler wieder mehr auftreten und das Publikum wieder mehr Kunstgenuss erleben können.

Weil Anfang 2021 wegen Corona in kultureller Hinsicht so gut wie nichts ging, hofften viele Kulturschaffende zumindest auf eine gute Freiluftsaison später im Jahr, und bei dem Pirnaer Musiker und Veranstalter Uwe von Schroeter reifte die Idee, irgendwie den Sommer zu verlängern. Dieses Ansinnen fand schnell Widerhall, mit Gert Lorenz, Ansager und Begrüßer in der Kleinkunstbühne Q24, sowie Schauspiel-Urgestein Tom Pauls fand sich rasch ein Trio zusammen. Und mehrere Gespräche später, auch mit der Stadt, stand das Konzept: Der Pirnaer „Kultur-August“ war geboren.

Für das Programm im spätsommerlichen Monat wurde auf den Altstädter Elbwiesen eine Bühne aufgebaut, ein Gelände eingezäunt, drinnen gab es 300 Stühle für die Besucher, die Sommerabende waren proppevoll mit Musik-Konzerten, Puppenspiel, Kabarett. Die Gäste strömten zuhauf zum neuen Interims-Freiluft-Kulturort. Ein Jahr später wiederholte sich das Ganze, nur dass da aus dem Kultur-August ein Kultur-Juli geworden war. Der Stimmung tat das keinen Abbruch.

Austarieren von Kultur und Erholung

Aber was des einen Freud, ist bekanntermaßen – manchmal zumindest – des anderen Leid. An beinahe der Hälfte der Tage des besagten Augusts und Julis wurde die Freiluft-Bühne an der Elbe bespielt, und die Fläche wollte ordentlich beschallt sein, damit jeder etwas hört. Aufgrund des nahen Bahndamms drang der sommerliche Lautstärkepegel auch vermehrt auf die andere Elbseite, was die Anwohner in Copitz und Posta nicht immer erfreute – weil er eben in den Kulturmonaten so geballt daherkam.

Daher will Pirnas Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke (parteilos) in diesem Jahr schon zeitig mit den Anwohnern ins Gespräch kommen. Am 5. April lädt der Rathauschef zu einer Infoveranstaltung in Posta ein, sie beginnt 18 Uhr im Hotel „Elbparadies“. Im vergangenen Jahr, so verlautbart aus dem Rathaus, seien aufgrund der unsicheren Situation viele Veranstaltungen nach draußen verlegt worden. Um nun in diesem Jahr ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ausgelassenem Kulturerlebnis und der notwendigen Erholung auszutarieren, suche die Stadt vor allem den Austausch mit den Anwohnern der rechtselbischen Seite.