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Abriss für neuen BayWa-Stützpunkt

Die Bagger der Abrissfirma Bothur arbeiten seit Jahresbeginn. Zwei Mio. Euro werden investiert. Am Flugplatz dagegen nicht.

Von Kathrin Krüger
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An der Mülbitzer Straße reißt die Firma Bothur alte Gebäude ab, die ehemals zum Agroservice gehörten. Hier investiert jetzt die Münchner Baywa.
An der Mülbitzer Straße reißt die Firma Bothur alte Gebäude ab, die ehemals zum Agroservice gehörten. Hier investiert jetzt die Münchner Baywa. © Kristin Richter

Großenhain. Mülbitz. Bothurs Bagger frisst sich in die alten Gebäude des ehemaligen Agroservice Großenhain. Sie stammen offenkundig noch aus DDR-Zeiten, als an der Mülbitzer Straße das Agrochemische Zentrum (ACZ) die LPG mit Düngemittel versorgte. Doch dem Agroservice gehört das Gelände nicht mehr. 2016 hat die Bayerische Warenvermittlung (Baywa) die Gebäude von dem Agrardienstleister gekauft. Sie will hier einen neuen Technikstützpunkt eröffnen. Ende Februar/Anfang März soll der Abriss abgeschlossen sein.

Schon im Laufe des Vorjahres war mit dem Baugeschehen gerechnet worden. „Wir müssen noch auf die Baugenehmigung warten“, sagt Baywa-Technikgeschäftsführer Reinhold Bichle. Gut zwei Millionen Euro sollen nun investiert werden, hauptsächlich für den Neubau. 

Geplant sind eine große Halle, eine Außen-Ausstellungsfläche und eine Werkstatt. Sie dienen dem Handel für Großkunden und Private mit Landmaschinen und deren Wartung – Konkurrenz also für die Agrartechnik Vertrieb Sachsen GmbH in Ebersbach. Doch schon jetzt gibt es den Baywa-Technikstandort in Cunnersdorf am Ortsausgang. „Der wird aufgegeben, die 15 Mitarbeiter wechseln dann nach Großenhain“, sagt Spartengeschäftsführer Bichle.

In Sachsen betreibt die Baywa acht Technik- und 18 Agrarstützpunkte, insgesamt 63 Standorte sind es in dem Baywa-Gebiet Sachsen, zu dem auch Teile der Nachbar-Bundesländer zählen. Auf Großenhain fiel die Wahl nicht nur, weil die Großenhainer Pflege traditionelle Landwirtschaftsregion ist. 

Mit Bothur wollte die Baywa auch den geplanten Güterbahnhof auf dem ehemaligen Gelände der Papierfabrik nutzen. Die Baywa hatte sich bereiterklärt, die von Bothur geplante Investition auszulasten, indem sie den Standort als Umschlagplatz nutzen wollte. Man erhoffte sich Synergieeffekte mit dem Areal an der Mülbitzer Straße. Doch dem Projekt Güterbahnhof hat die Bothur GmbH zu Jahresende das Licht ausgeknipst. 

„Die Deutsche Bahn hat dort so hohe Forderungen an uns gestellt, dass sich das für uns nicht gelohnt hätte“, sagte Stephan Bothur der SZ. Lange hatte er um die von der Stadt schon genehmigte Entwicklung am Flugplatz gerungen. Die Baywa jedoch ist für Großenhain optimistisch. Und vielleicht findet man auch hier bald eine Weltneuheit: den Pflück-Roboter für die Apfelernte. 

In Neuseeland setzt die Baywa Tochter T&G Global neben menschlichen Erntehelfern seit 2019 erstmals auf die kommerziell genutzte Technik. Der Roboter ist eine Entwicklung eines US-amerikanischen Start-ups, an dem der Münchner Konzern beteiligt ist. Die Baywa hält es grundsätzlich für möglich, dass in circa einem Jahr erstmals auch Äpfel in deutschen Plantagen mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) geerntet werden könnten.

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