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Bernstadt muss im Steinbachtal abholzen

Der Wanderweg entlang der Gaststätte in Altbernsdorf wird bald eine radikal andere Aussicht bieten - wegen Trockenheit und Käferplage. Aufforsten ist kein Thema.

Von Anja Beutler
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Vom Borkenkäfer befallener Wald im Steinbachtal. Hier werden bald die Sägen surren.
Vom Borkenkäfer befallener Wald im Steinbachtal. Hier werden bald die Sägen surren. © Matthias Weber/photoweber.de

Was Bernstadts Bürgermeister Markus Weise (Kemnitzer Liste) in der jüngsten Stadtratssitzung bekannt gegeben hat, klingt nach Kahlschlag: Zwei kleine Waldstücke am Wanderweg oberhalb der Gaststätte "Steinbachtal" in Altbernsdorf müssen abgeholzt werden. Sowohl Käferbefall als auch die Trockenheit haben den Bäumen hier enorm zugesetzt. Nun muss rasch gehandelt und investiert werden, denn die Arbeiten muss eine Firma ausführen. "Mit Mitarbeitern des Bauhofes können wir das definitiv nicht bewerkstelligen", betonte Weise.

In der Tat ist das Fällen der betroffenen Bäume vor allem wegen der Hanglage der beiden Flächen nicht ganz einfach. "Mit einem Harvester zu arbeiten, ist da ebenfalls nicht sinnvoll", erklärt auch der zuständige Revierförster Uwe Steinbock. Er hatte die Stadt über den schlechten Zustand der beiden Waldstücke informiert und zum Handeln gemahnt. Dass die Schäden erst jetzt ans Licht gekommen sind, wo doch seit Monaten von den riesigen Problemen in den Wäldern gesprochen wird, habe Gründe. "Im vergangenen Jahr hat sich das Problem noch nicht so gezeigt, erst bei einer Kontrolle vor wenigen Wochen ist das Ausmaß der Schäden offenbar geworden", erklärt Steinbock.

Im Waldstück oberhalb der Gaststätte Steinbachtal muss Schadholz geschlagen werden.
Im Waldstück oberhalb der Gaststätte Steinbachtal muss Schadholz geschlagen werden. ©  SZ-Grafik Romy Thiel

Der Revierförster rät der Stadt derzeit nicht, den Wald, der gerodet werden muss, gleich wieder aufzuforsten. "Gefällt werden müssen Kiefern und Fichten, auf den Flächen wächst aber auch anderes", sagt er. Wenn also in einigen Wochen das Frühlingsgrün dann durchgebrochen sei, werde man sehen, dass nach den Arbeiten keine kahle Fläche übrig bleibe. Steinbock ist optimistisch, dass auf der Fläche unter anderem Laubbäume von selbst nachwachsen und man sich auch später noch für eine gezielte Aufforstung entscheiden könne.

Die nun anstehenden Arbeiten sollen so rasch wie möglich über die Bühne gehen - auch wenn das angesichts der Waldschäden und der Auftragslage insgesamt sicher schwieriger wird als normalerweise. Man sei aber bereits mit einem Unternehmen im Gespräch, das sich auch die Flächen angeschaut habe. In den nächsten Tagen werde klar sein, wann es losgehen kann.

Bernstadts Wald nicht generell in Gefahr

Auch wenn die Abholzung nicht zu übersehen sein wird und auch die Einnahmen aus dem Holzverkauf sicherlich nicht überragen werden dürften, beruhigt Uwe Steinbock: "Die Stadt Bernstadt hat insgesamt 15,5 Hektar Wald - 13 Hektar allein mit Bäumen, den Rest machen Waldwege aus - die nun betroffene Fläche ist mit vielleicht 0,4 Hektar eher ein kleiner Teil." Man wolle bei den Arbeiten zudem so viele Bäume wie nur möglich erhalten, gleichwohl aber verhindern, dass die Käferplage auf weitere Waldbereiche übergreift.

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