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"Endlich wieder auf den Spielplatz"

Seit Montag sind die Dresdner Spielplätze wieder geöffnet. Was die Familien dazu sagen und wie die Regeln dort eingehalten werden.

Von Nora Domschke & Julia Vollmer
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Die Spielplätze sind wieder geöffnet und die Kinder toben nach Herzenslust - wie hier auf dem Waldspielplatz in Kleinzschachwitz.
Die Spielplätze sind wieder geöffnet und die Kinder toben nach Herzenslust - wie hier auf dem Waldspielplatz in Kleinzschachwitz. © Marion Doering

Dresden. Er ist zurück - der Kinderlärm auf den Dresdner Spielplätzen. Auch auf dem Waldspielplatz in Kleinzschachwitz ist am Donnerstagnachmittag richtig viel los. Corona? Das Virus scheint hier kurz vergessen, die Kleinen rutschen, klettern, toben durch den Wald. Ein kleines Schild weist auf die geltenden Corona-Regeln hin: Abstand halten, nacheinander an die Geräte, Eltern sollen mit gutem Beispiel vorangehen und einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Ob ihre Kinder einen aufziehen, entscheiden die Eltern selbst. Auf dem Waldspielplatz trägt ihn niemand. 

"Meine Tochter war richtig verstört"

Und doch halten die Familien Abstand - soweit das eben mit kleinen Kindern geht. Jana Richter ist mit ihrer kleinen Tochter gekommen, die Dreijährige lässt sich von Mama auf der Schaukel anschieben. "Seit Montag sind wir jeden Nachmittag hier gewesen", sagt die Mutter. Obwohl der offene Spielplatz im Wald, von der Straße aus hinter den Bäumen kaum einzusehen, nicht abgesperrt war, hat Jana Richter in den vergangenen Wochen nie Kinder hier spielen gesehen. Die Familien haben sich offensichtlich an das Verbot gehalten. Nun wird die wiedergewonnene Freiheit in vollen Zügen ausgekostet.

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Obwohl es ihrer Tochter zuerst schwer gefallen sei, erzählt Jana Richter. "Sie kann das alles ja nicht einordnen, sie ist bis heute verstört. Am ersten Tag wollte sie partout nicht hierher." Weil das kleine Mädchen ohnehin nicht in den Kindergarten geht, fehlten ihr die Kinder auf dem Spielplatz besonders. Warum sie plötzlich drinnen bleiben musste, habe sie nicht verstanden. "Es wurde einfach Zeit jetzt, dass die Spielplätze wieder geöffnet werden."

Auch in der Dresdner Neustadt tummeln sich wieder Dutzende Kinder auf den Spielplätzen. Im Alaunpark herrscht buntes Treiben. "Auch wenn wir alle darauf achten, dass die Regeln möglichst eingehalten werden, muss jedem klar sein, dass Kinder Kinder sind und sich auch mal nahe kommen beim Toben", sagt eine Mutter. 

Die Kinder genießen es sichtlich, nicht mehr nur mit Eltern und Geschwistern unterwegs zu sein, sondern auch mal wieder Gleichaltrige um sich zu haben. "Ich habe am meisten die Kletterspinne vermisst", sagt ein Junge und stürzt sich auf das Klettergerüst. Seine Mutter, offensichtlich dankbar für die freien fünf Minuten, packt ein Buch aus. Mundschutz trägt auch hier keiner. Weder Kinder noch Eltern.

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Laut Rathaus ist derzeit keiner der kommunalen Spielplätze coronabedingt gesperrt. Allerdings sind auch nicht alle 228 Plätze zum Bespielen bereit. "Auf einigen finden zurzeit geplante Umbaumaßnahmen und Reparaturen statt. Unter anderem auf dem Münchner Platz, an der Magdeburger Straße und der Großmannstraße", so die Stadt. 

Für das Toben auf dem Spielplatz gibt es Regeln: Kinder dürfen nur mit einer Aufsichtsperson auf den Spielplatz, der Mindestabstand von 1,50 Metern soll grundsätzlich eingehalten werden und Spielgeräte dürfen nur dann gemeinsam genutzt werden, wenn dieser Abstand gewahrt bleibt, erklärt die Stadt. Geht das nicht nebeneinander – dann nacheinander. Seit Mittwoch werden zusätzliche Piktogramme zur Abstandsregelung angebracht. 

Es wird konrolliert, ob die Regeln eingehalten werden. Neben dem Ordnungsamt weisen auch die Gärtner und Mitarbeiter des Fachamtes auf die Einhaltung hin. Aber: "Es gibt keinen festgelegten Kontroll-Rhythmus." 

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