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Nach 13 Homevideos wieder live

Am Freitag gibt der Philmehr!-Verein eines seiner ersten Livekonzerte nach der Corona-Pause im Theater. Damit sammelt er Spenden für freie Musiker.

Von Ines Eifler
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Im Video spielte Odette Schweigert beide Stimmen von Bachs Doppelkonzert für zwei Violinen. Im Konzert am Freitag sind solche Effekte natürlich nicht möglich, dafür ist dann wieder alles live.
Im Video spielte Odette Schweigert beide Stimmen von Bachs Doppelkonzert für zwei Violinen. Im Konzert am Freitag sind solche Effekte natürlich nicht möglich, dafür ist dann wieder alles live. © Philmehr

Dass ein Musiker allein ein mehrstimmiges Werk spielt, wie es Odette Schweigert in einem Konzert für zwei Geigen tat oder Markus Wehrle in einem Stück für vier Cellos, war eine Idee, die der Görlitzer Philmehr!-Verein für seine Homevideos genutzt hat. Manchmal zogen auch die Landeskrone, der Berzdorfer See oder andere heimische Landschaften vorbei, während Musik von Flöten und Streichern erklang. 

Youtube-Kanal gut besucht

Ganze 13 Videos hat der Verein, vor allem Musiker der Neuen Lausitzer Philharmonie, in der Corona-Zeit produziert, um etwas gegen die kulturelle Leere zu tun. In ihrem Youtube-Kanal "Philharmonische Brücken Görlitz" haben sie jede Woche eins veröffentlicht. Das erste und aufwändigste Stück "Zwischen gestern und morgen", an dem 14 Musiker von ihren Wohnzimmern aus mitwirkten, wurde über 1800 Mal geklickt.

"Jetzt aber ist es Zeit, endlich wieder aus der Virtualität hervorzutreten und live zu spielen", sagt Philmehr!-Vorsitzender Stefan Dedek. An diesem Freitag, 26. Juni, treten die Musiker im Görlitzer Theater auf, um die Werke live aufzuführen, die sie in den vergangenen Wochen für ihre Videos aufgenommen haben. 

Hilfe für freischaffende Musiker

Die Bandbreite reicht dabei von Barockmusik über neu arrangierte Volksweisen wie "Greensleeves", romantische und zeitgenössische Werke bis hin zum klezmer-inspirierten Titelstück und dem Lied "Die Welt ist klein geworden" aus einer jüdischen Musiksammlung der 1930er Jahre.

Wegen der begrenzten Zahl der Sitzplätze erklingt das Konzert mehrmals, um 16, 18 und 20 Uhr für jeweils gut 30 Zuhörer. Der Eintritt ist als Spende für die freischaffenden Musiker der Region gedacht, mit denen Philmehr! in den vergangenen Jahren zusammengearbeitet hat. "Wir möchten ganz gezielt denen helfen, die uns sonst in unserer Arbeit unterstützen", sagt Stefan Dedek. "Jetzt sind sie wegen der Corona-Krise unverschuldet in Not geraten, weil sie nicht auftreten konnten." 

Herrnhuter Schulen gaben Anstoß für Benefizkonzert

Den Anstoß dazu gaben die Lehrer der Evangelischen Zinzendorfschulen in Herrnhut, die mit Philmehr! und freischaffenden Künstlern in einem Schulprojekt zusammenarbeiten. Weil dieses 2020 Coronabedingt ausfiel, sammelten die Lehrer für die freien Künstler und übergaben dem Verein ihre Spende. "Diese wollen wir nun vermehren", sagt Stefan Dedek.

Außer dem Benefizkonzert im Theater wird es noch weitere Konzerte für diesen Zweck in Kirchen geben. So am 10. Juli in der Görlitzer Frauenkirche und am 17. Juli im Kirchsaal der Brüdergemeine in Niesky. Bei diesen Konzerten wird ein Quintett Musik aus Klassik, Film und Oper spielen. In der Diakonissenanstalt "Emmaus" in Niesky wird Philmehr! für die Bewohner und Mitarbeiter auftreten.

Die Musik aus den Corona-Videoclips ist aber nur an diesem Freitag im Theater live zu erleben.

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