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Das Tal der Unzufriedenen

2017 machte Dorfchemnitz Schlagzeilen, weil die AfD hier bei der Bundestagswahl in Sachsen am besten abschnitt. Wie ist die Stimmung heute?

Von Tobias Wolf
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Ein schöner Blick auf die Heimat im Tal tröstet offenbar nicht alle. Dorfchemnitz ist eine AfD-Hochburg.
Ein schöner Blick auf die Heimat im Tal tröstet offenbar nicht alle. Dorfchemnitz ist eine AfD-Hochburg. © Jürgen Lösel

Das Blöken der Schafe ist durch das Tal zu hören. Im Grüppchen weiden die Tiere auf den Hügeln um Dorfchemnitz, einem hübschen gepflegten Ort, in dem die Kirche noch regelmäßig zum Gottesdienst ruft. Häuser ducken sich in den Hang, die meisten stehen entlang der gewundenen Hauptstraße. Dahinter Felder, Wiesen und Wälder. Es ist ein kleines Paradies, das es 2017 zu Berühmtheit brachte. Hier schnitt die AfD bei der Bundestagswahl in Sachsen am besten ab. 47,4 Prozent, jeder zweite Wähler hatte für sie gestimmt. Die CDU stürzte damals von 55 Prozent auf unter 30 ab. Vergessen gefühlt haben sie sich hier, vernachlässigt, gegängelt von der Bürokratie, nicht berücksichtigt beim Straßenbau. Es sollte eine Erklärung für den Frust sein.

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