Radweg über Carolabrücke vor Ostern frei

Dresden. Bei der Sanierung der elbaufwärts liegenden Seite der Carolabrücke wird am Donnerstag der nächste Schritt abgeschlossen. Deshalb kann der provisorische Geh- und Radweg neben der Baustelle ab Karfreitag wieder freigegeben werden, teilt die Stadt mit.
Die Verbindung war am 1. April gesperrt worden. Bereits vom 17. bis 25. März mussten Radfahrer und Fußgänger wegen der Sanierung auf die andere Brückenseite oder auf die Albertbrücke ausweichen, um zur anderen Elbseite zu kommen. Damals wurden die alten Fahrbahnübergänge ausgebaut, die sich über die gesamte Breite des Brückenzugs erstrecken.
Um die Konstruktionen zu lösen, hatten die Bauleute ein spezielles Verfahren eingesetzt. Sie hatten den Beton mit einem Wasserstrahl mit extrem hohem Druck durchtrennt. Zuvor hatten die Brückenbauer den Stahlbeton des 375 Meter langen Rad- und Gehwegs abgebrochen. Zudem sind auch die beiden Asphaltschichten der Fahrbahn beseitigt worden.
In den vergangenen Tagen sind die fünf neuen Konstruktionen aus Stahl und Gummi eingebaut worden. Dabei war es der Stadt zufolge sehr aufwändig, die vorhandene Stahlbewehrung an die neuen Teile anzupassen. Die Fahrbahnübergänge befinden sich an den Brückenenden sowie zwischen den einzelnen Abschnitten. Sie gleichen die Bewegungen des Überbaus durch den Verkehr und durch temperaturbedingte Ausdehnung aus.
Die neuen Teile sollten eigentlich erst Ende April eingebaut werden. Doch da sich andere Arbeiten wegen des kalten Wetters verzögern, wurde die Montage der neuen Fahrbahnübergänge kurzfristig vorgezogen. Derzeit werden die steigenden Temperaturen genutzt, um das rötliche leuchtende Epoxydharz als neue Abdichtung auf den Beton aufzubringen. Darüber kommen dann später neue Bitumenschweißbahnen.
Die Sanierung der 1971 fertiggestellten Carolabrücke ist dringend nötig. Die Arbeiten hatten im November vergangenen Jahrs begonnen. Die Stadt investiert dafür rund 6,1 Millionen Euro. Erstmals wird hier beim Großbrückenbau Carbonbeton eingesetzt. Dadurch wird es möglich, die Kappe des Geh- und Radweges von 3,6 auf 4,25 Meter zu verbreitern. Statt der herkömmlichen Stahlbewehrung werden in der obersten Lage Stäbe aus Carbon oder Basalt eingebaut, die von Kunststoff umhüllt sind. Eine Hälfte des Fußwegs bis zur Brückenmitte wird aus Carbon-, die andere aus Basaltbeton gebaut. Das Material wurde umfassend getestet.
Bisher ist der Stadt zufolge geplant, dass dieser Brückenzug bis Ende dieses Jahres saniert wird. Wie auch bei anderen Bauwerken ist derzeit wegen der Corona-Krise unklar, ob es zu einem Zeitverzug bei den Arbeiten kommt.