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Besondere Blicke hinter Festungsmauern

In den Kasematten wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet. Was die Besucher dort erwartet. 

Von Peter Hilbert
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Solche Projektionen aus der Stadtgeschichte werden ab Ende November im neuen Festungsmuseum in der Brühlschen Terrasse zu sehen sein.
Solche Projektionen aus der Stadtgeschichte werden ab Ende November im neuen Festungsmuseum in der Brühlschen Terrasse zu sehen sein. © Marion Doering

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Festung rings um das alte Dresden weitgehend beseitigt. Nur Bereiche des Zwingers und die Brühlsche Terrasse blieben davon an der Oberfläche noch erhalten. Hinter den dicken Festungsmauern am Terrassenufer wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet, erklärt Sprecher Uli Kretzschmar von Schlösserland Sachsen. Denn dort soll die Ausstellung „Festung Xperience“ öffnen. Der Freistaat investiert rund acht Millionen Euro, um das Museum Festung Dresden auszubauen. Zwar konnten auch schon zuvor Besucher in die Räume. Jährlich waren es bis zu 40.000. Doch sie bekamen bisher nur leere Gänge und Kanonenhöfe zu sehen.

Mit dem neuen Museum hofft Schlösserland, mindestens 100. 000 Gäste im Jahr anlocken zu können. Durch ein multimediales Konzept soll Geschichte mit den Sinnen erlebbar werden. Dafür wird moderne Technik eingesetzt. In den Gängen projizieren 34 Hochleistungsbeamer Bilder und Filme an die Kasematten-Wände. Spezielle Kopfhörer werden dem Besucher dazu die passende Musik oder Erzählungen bieten.

Außerdem werden Besuchern Gerüche in die Nase steigen, beispielsweise von Feuer und Kanonenpulver. Auch dadurch sollen ihnen die Eindrücke möglichst lange im Gedächtnis bleiben.

Die jeweiligen 360-Grad-Projektionen werden den ganzen Raum mit Bildern füllen und beleuchten somit über 500 Jahre Stadtgeschichte. Dabei geht es unter anderem um Kriegsereignisse, Schmuggler in der Stadt und das Gießen von Kanonenkugeln, das ebenfalls in der Festung stattgefunden hat. Die längste und auf dem Rundgang letzte Präsentation dauert neun Minuten und soll der Höhepunkt sein. Am 29. November soll die neue Ausstellung feierlich eröffnet werden. Am folgenden Tag beginnt der reguläre Museumsbetrieb.

Für Erwachsene wird der Eintritt zehn Euro kosten, es gibt aber auch Ermäßigungen. In der Schlösserlandkarte Sachsen ist das Festungsmuseum ebenfalls enthalten. Geöffnet ist täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr.

„Derzeit werden die Projektionstechnik aufgestellt und Kabel verlegt“, erläutert Kretzschmar. Außerdem müssen Klimaboxen für die hochsensiblen Beamer installiert werden. Somit kann gesichert werden, dass sowohl die Temperatur als auch die Luftfeuchtigkeit konstant bleiben. „Ansonsten gibt es nur Licht und Luft“, sagt er. Bis zu geplanten Eröffnung ist noch viel zu tun. „Wir sind aber guten Mutes, dass wir es schaffen.“ (mit SZ/noa)