Dresden. Grün ist die Farbe der Hoffnung, für Erblühendes. Dass in Dresden in puncto Sport nicht nur zarte Pflänzlein sprießen, dürfte längst bekannt sein. Doch zwei Klubs der Landeshauptstadt haben es jetzt wieder einmal schwarz auf weiß.

Die Abteilung Leichtathletik des Dresdner SC und die Shorttrack-Sparte des Eislaufvereins Dresden werden mit dem „Grünen Band“ für vorbildliche Talentförderung ausgezeichnet. Eine Fachjury des Deutschen Olympischen Sportbundes wählt  mit der Commerzbank AG bundesweit 50 Vereine aus. Damit geht pro Klub eine Förderprämie von 5.000 Euro einher. Insgesamt werden mit den Ehrungen also jährlich 250.000 Euro ausgeschüttet. Nötig für eine Bewerbung ist, dass die Vereine eine aktive Talentsuche und -förderung von Jugendlichen sowie eine aktive Dopingprävention betreiben. Seit 1986 gibt es diese Auszeichnung, die tatsächlich kein Band ist, sondern ein Pokal aus Plexiglas.

Auf den Freistaat Sachsen fielen diesmal vier Auszeichnungen: neben den Dresdner Klubs der ETC Crimmitschau und der Skisportverein Geyer (Ski Nordisch). Die offizielle Ehrung wird im Rahmen einer regionalen Veranstaltung stattfinden. Für Sachsen ist das noch offen.

Der Klubboss sieht in dem Preis eine klare Botschaft

„Sehr gute sportliche Leistungen unserer Athleten und Trainer, gepaart mit der Hartnäckigkeit in der Beantragung, haben uns diesen Erfolg nach 1997 und 2007 jetzt zum dritten Mal gebracht“, freute sich DSC-Abteilungsleiter Gerd Töpfer. „Ich wünsche somit allen einen erfolgreichen Sommer, insbesondere unseren Athleten bei den U-20- und U-23-Europameisterschaften in Schweden in den nächsten Tagen.“ Der DSC entsendete zu diesen beiden Jahreshöhepunkten insgesamt fünf Athleten – ein eindrucksvoller Beleg für die erfolgreiche Nachwuchsarbeit.

„Das ist in erster Linie eine unheimliche Auszeichnung für die Arbeit unserer Ehrenamtler, eine Wertschätzung deren sportfachlicher Arbeit“, sagte Silvio Schirrmeister, Vereinschef des EV Dresden, dessen Eisschnelllauf-Abteilung 2018 diese Auszeichnung erhielt. Der ehemalige Leichtathlet sieht in der nun erfolgten Preisverleihung für die Shorttracker des Vereins eine klare Botschaft: „Wenn der zuletzt arg gebeutelte Dachverband seine Zukunft nicht an dem Standort in Dresden sieht, dann weiß ich auch nicht“, sagt Schirrmeister in Richtung der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft. Im Shorttrack ist der Standort tatsächlich bereits Bundesstützpunkt, im Eisschnelllauf nicht, „obwohl wir da jetzt trotz unserer Standortnachteile sachsenweit die meisten Bundeskader vorweisen können“.

Wie die Förderprämie von 5.000 Euro beim EV Dresden verwendet wird, ist noch offen. „Das kann die Abteilung allein entscheiden. Benötigt wird immer etwas. Wahrscheinlich fließt es in Material oder Trainingslager“, sagt er.