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Enges Zeitfenster für Kita-Neubau in Rohne

Über das Für und Wider wurde lange gestritten. Jetzt soll ein Grundsatzbeschluss her. Geld kommt von Freistaat und Kreis. Aber nur bis Ende 2022.

Von Constanze Knappe
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Die Kita Milenka in Rohne ist wegen des sorbischen Sprachkonzepts und der familiären Atmosphäre beliebt. Jetzt soll der Weg für einen Neubau freigemacht werden.
Die Kita Milenka in Rohne ist wegen des sorbischen Sprachkonzepts und der familiären Atmosphäre beliebt. Jetzt soll der Weg für einen Neubau freigemacht werden. © Constanze Knappe

Die Tage der Kindertagesstätte Milenka in Rohne scheinen gezählt, jedenfalls die in dem jetzigen Gebäude. Das müsste saniert werden. Stattdessen aber soll als eine der bergbaubedingten Ausgleichsmaßnahmen eine neue Kita gebaut werden. Das Für und Wider beschäftigt Einwohner von Rohne wie auch die Gemeinde Schleife seit geraumer Zeit. Während der Auftaktveranstaltung zum Dorfentwicklungskonzept für den Ortsteil wurde Anfang März deutlich, wie viele Emotionen die Einwohner mit der Kita Milenka verbinden.

Wegen der durch Corona verursachten Zwangspause traf sich der Ortschaftsrat Rohne erst Anfang Mai wieder. Wie dieser hat nun auch der Technische Ausschuss Schleife eine klare Empfehlung dahingehend ausgesprochen, dass der Gemeinderat am 7. Juli einen Grundsatzbeschluss zum Neubau einer Kita in der Ortsmitte fassen soll. Im Herbst 2019 hatte das sächsische Kabinett entschieden, dafür zwei Millionen Euro bereitzustellen. Die finanziellen Mittel sind Teil des Doppelhaushalts 2021/22 des Freistaates Sachsen und müssen bis 31. Dezember 2022 abgerufen werden. „Das ist ein sportliches Ziel, deswegen sollten wir uns jetzt damit befassen“, gab Bürgermeister Reinhard Bork (parteilos) die Richtung vor. Es werde nicht leicht, da nicht zuletzt undank Corona die Baupreise steigen, sagte er im Technischen Ausschuss. Geld kommt ebenso vom Landkreis Görlitz im Rahmen der Kita-Förderung.

„Mit dem Grundsatzbeschluss im Juli sollten wir nach außen zeigen, dass wir dazu stehen“, so der Rohner Ortsvorsteher Matthias Jainsch (CDU), der auch im Gemeinderat sitzt. „Wir können es uns nicht leisten, das Geld verfallen zu lassen, da es ja auch für keinen anderen Zweck zu nutzen ist“, erklärte er. Vorgesehen ist eine Kapazität von 60 Plätzen, die die Entwicklung in der Gemeinde berücksichtigt. „Wenn ich allein vom Schulkomplex ausgehe, ist die Entwicklung da. Mehrere junge Familien sind nach Rohne gezogen. Da bin ich guter Dinge, dass Kinder geboren werden“, begründete der Ortvorsteher. Auch werde das sorbische Sprachkonzept in der Kita Milenka sehr gut angenommen.

Was wird aus dem jetzigen Kita-Gebäude?

Nach Aussage von Reinhard Bork war der Gemeinde Schleife in Vorbereitung des Kabinettsbeschlusses ein Kita-Konzept für die ganze Verwaltungsgemeinschaft – dazu gehören neben Schleife die Gemeinden Groß Düben und Trebendorf mit jeweils eigenen Kitas – abverlangt worden. Auch hatte man sich die Kita in Trebendorf und die neu gebaute Kita Regenbogen in Weißwasser angeschaut. Wenn es nach dem Bürgermeister geht, soll der Grundsatzbeschluss noch vor der Sommerpause gefasst werden. „Damit es losgehen kann, wenn wir in zwei Jahren fertig sein müssen“, sagte er. Die Verfügbarkeit von Firmen werde die Gemeinde sowieso noch beschäftigen.

Was später mit der alten Kita wird, ist Sache des Dorfentwicklungskonzepts. Der Ortschaftsrat jedenfalls könnte sich eine Umnutzung als Dorfgemeinschaftshaus vorstellen. Zumal der alte Sportplatz schon immer der Platz gewesen sei, auf dem Dorffeste stattfanden. Dort könnte man den Maibaum hinstellen. Aber, so Matthias Jainsch, das sei ein Thema im Dorfentwicklungskonzept. Dem könne und wolle er nicht vorgreifen. Bevor das Objekt einer neuen Nutzung zugeführt werden kann, müsse es aber saniert werden. Unabhängig davon soll die benachbarte Mehrzweckhalle von der Dorfgemeinschaft Rohne ebenfalls weiter genutzt werden können.

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