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Darum brauchen wir Reisefreiheit

Es geht um die Tourismuswirtschaft, um das Miteinander in Europa, vor allem aber um ein Lebensgefühl, das prägend war und ist für uns Ostdeutsche. Ein Leitartikel.

Von Nora Miethke
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Nora Miethke ist stellvertretende Leiterin im Ressort Wirtschaft.
Nora Miethke ist stellvertretende Leiterin im Ressort Wirtschaft. © María José López/EUROPA PRESS/dpa/SZ

Der Sommer vor dreißig Jahren war mein erster nach dem Mauerfall. Ich gehörte zu den 1.000 Jugendlichen aus der DDR, die Francois Mitterand im Überschwang der Gefühle nach Frankreich eingeladen hatte. Wir fuhren über Brüssel und Paris bis an die Normandie-Küste, kurz vor der Währungsunion. An den ersten Tagen in Bayeux schafften wir DDR-Kinder die vier Essensgänge zum Mittag in 45 Minuten, nach zwei Wochen saßen wir fast drei Stunden am Tisch. In diesem Sommer lernte ich die schönsten, aber auch chaotischsten Seiten französischer Lebenskultur kennen. Ich genoss die Reisefreiheit. Schnell gewöhnte ich mich an sie.

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