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Chefin im Reich der guten Töne

In Löbau werden seit 160 Jahren Klaviere und Flügel gebaut. Der Betrieb erlebte zwei Weltkriege und mehrere Staatssysteme - und blieb dabei immer in Familienhand. 

Von Romy Altmann-Kuehr
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Annekatrin Förster führt den Betrieb in fünfter Generation.
Annekatrin Förster führt den Betrieb in fünfter Generation. © Matthias Weber

Annekatrin Förster führt den Familienbetrieb in der fünften Generation. Sie hat ihn 2008 von ihrem Vater Manfred übernommen. Obwohl der Betrieb in der DDR wie viele andere verstaatlicht und in einen volkseigenen Betrieb umgewandelt wurde, blieb er dennoch immer in Familienhand. Zu DDR-Zeiten war Wolfgang Förster hier Betriebsleiter. Nach der Wende gelang ihm die Reprivatisierung. Vor über zehn Jahren übergab er schließlich das Erbe an seine Tochter.

Ihren Sitz hat die Manufaktur an der Jahnstraße seit 157 Jahren. Gegründet hatte August Förster, der aus Oberseifersdorf stammte und ursprünglich Tischler war, den Betrieb seinerzeit an einem anderen Standort in der Alexander-von-Humboldt-Straße. Das war am 1. April 1859. Im ersten Stock eines Hinterhauses richtete er eine kleine Werkstatt ein und baute ganz allein sein erstes Klavier. Damit war er so erfolgreich, dass er beschloss, einen größeren Betrieb einzurichten. Die Fabrik entstand an der Jahnstraße - und blieb dort bis heute.  

Auch der Erhalt der riesigen Gebäude ist eine Lebensaufgabe. Nach und nach wird das Firmen-Areal saniert. Am Eckhaus an der Jahnstraße/Humboldtstraße sind jetzt Dach, Fassade und Fenster erneuert worden. Die Gerüste sind gefallen, in frischem Beige erstrahlt die Fassade - pünktlich zum Firmenjubiläum. Zum 160. Geburtstag der Klaviermanufaktur August Förster in Löbau werden die Besucher von dem neuen Anblick an der Jahnstraße/Ecke Humboldtstraße empfangen. 

Das Eckgebäude des Firmensitzes an der Jahnstraße/Humboldtstraße ist jetzt saniert worden.
Das Eckgebäude des Firmensitzes an der Jahnstraße/Humboldtstraße ist jetzt saniert worden. © Matthias Weber

Als nächstes Projekt will das Unternehmen seine Präsentationsräume renovieren. Dorthin kommen Kunden, die ein Klavier oder Flügel direkt vor Ort ausprobieren wollen. Nicht wenige Musikliebhaber oder Pianisten nutzen die Möglichkeit, die Instrumente vor Ort zu testen und sich für eines zu entscheiden. Denn jedes Klavier klingt anders - auch, wenn das für den Laien nur schwer herauszuhören ist. Dafür möchte die Firma ihre Kunden in künftig noch attraktiveren Räumen empfangen. 

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