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Freitaler Bad in wenigen Tagen startklar

Das Freizeitzentrum Hains öffnet früher als die Konkurrenz. Aus der Not durch Corona hat der Betreiber zwischendurch eine Tugend gemacht.

Von Tilman Günther
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Gemalert, ausgebessert und geputzt: Das Hains bereitet die Öffnung der Schwimmhalle vor.
Gemalert, ausgebessert und geputzt: Das Hains bereitet die Öffnung der Schwimmhalle vor. © Egbert Kamprath

Langsam wird es Zeit. Zeit für die Wiedereröffnung der Schwimmhalle. Was am Donnerstagvormittag noch hinter vorgehaltener Hand gemunkelt und gehofft wird, ist schon am Nachmittag Gewissheit. Die Schwimmhallen dürfen am 6. Juni wieder öffnen. „Darauf sind wir vorbereitet“, sagt Daniel Wirth. Und darauf ist der Chef des Freizeitzentrums Hains durchaus stolz. Denn schon bei den Freibädern waren die Freitaler mit die ersten, die geöffnet haben. 

„Dresden braucht noch drei Wochen“, sagt Wirth und hofft auf Gäste aus der Landeshauptstadt auch für seine Schwimmhalle, die pünktlich am kommenden Sonnabend an den Start gehen soll. „Natürlich mit dem entsprechenden Hygienekonzept.“ Im Falle des Hains heißt das: In den Duschen werden einige gesperrt, damit sich die Besucher nicht zu nahe kommen, und auch die Umkleideschränke sind nicht alle verfügbar. „Wir machen das Beste draus und hoffen, dass es auch mit verminderter Kapazität wirtschaftlich läuft“, sagt Wirth. Und das mitten auf der Baustelle. 

Denn gerade wird der Saunabereich komplett um- und ausgebaut. Auch hier hat man die Chance in der Krise ergriffen. Als die Corona bedingten Einschränkungen kamen, haben die Freitaler den Baubeginn zwei Wochen nach vorn gezogen. Das war möglich, weil mit regionalen Firmen gearbeitet wird, die schnell und unkompliziert auf die neue Situation reagieren konnten. „Wir liegen gut im Zeitplan und auch finanziell sind wir voll im Rahmen“, sagt Daniel Wirth.

Das Hains von oben: Auf der Dachterrasse entstehen Teile der neuen Saunalandschfat. Rechts ist die Erlebnisrutsche gut zu erkennen, links der Parkplatz des Weißeritzparks. 
Das Hains von oben: Auf der Dachterrasse entstehen Teile der neuen Saunalandschfat. Rechts ist die Erlebnisrutsche gut zu erkennen, links der Parkplatz des Weißeritzparks.  © Egbert Kamprath
Der Innenausbau ist in vollem Gange. In diese Nische wird die Infrarotsauna eingebaut.
Der Innenausbau ist in vollem Gange. In diese Nische wird die Infrarotsauna eingebaut. © Egbert Kamprath
Der große Kran hebt Bauteile über das Hains auf die hintere Dachseite ...
Der große Kran hebt Bauteile über das Hains auf die hintere Dachseite ... © Egbert Kamprath
... wo auf der Terrasse Jan Fischer von der Firma Schilling aus Freital gerade die Dachhaut abdichtet.
... wo auf der Terrasse Jan Fischer von der Firma Schilling aus Freital gerade die Dachhaut abdichtet. © Egbert Kamprath

Der Saunabereich wurde komplett entkernt, alles rausgerissen. Inzwischen ist ein neuer Fußboden gegossen, darunter die Heizung versteckt. Die Trockenbauer sind am Werkeln. Sie teilen die Räume für die verschiedenen Saunen ab. Dampfbad, Kräuter- oder Infrarotsauna beispielsweise.

Nächste Woche schon kommen die Österreicher und bauen das Dampfbad ein. Die Spezialfirma liefert alles vorgefertigt und bringt auch ihre Experten mit, um die Saunen in Freital fachgerecht zu montieren. Ausgerechnet aus Österreich, wo sich auch der eine oder andere Freitaler im Winterurlaub mit dem Coronavirus angesteckt hatte. „Die Arbeiter dürfen und sollen kommen“, sagt Wirth. Auch in Österreich hat man schließlich viel für die Eindämmung der Krankheit getan.

Mehr Platz, mehr Besucher

Etwa zwei Millionen Euro investieren die Technischen Werke Freital als Betreiber in die neue Saunalandschaft. Die soll sich bis aufs Dach erstrecken. Da, wo einst die Dachterrasse war, entsteht auf einem Stahlträgergerüst ein neuer Boden und darauf ein Holzhaus mit Sauna und Ruhebereich. Direkt dahinter, aber zwei Etagen tiefer, fließt die Weißeritz.

Ende September soll das alles fertig sein. Dann, so hofft Daniel Wirth, kommen wieder zahlreiche Gäste zum Saunieren. Zuletzt waren es etwa 40.000 jährlich. Jetzt hofft das Hains, diese Zahl um etwa 15 Prozent steigern zu können. Die Zahl der Saunakabinen erhöhe sich zwar nicht, aber das Platzangebot ist größer, alles ist neu und sowohl technisch als auch ästhetisch zeitgemäß.

Das trifft auf die Schwimmhalle insofern auch zu, als dass jetzt zumindest etwas renoviert wurde und die größte Attraktion - die 2015 eingebaute Erlebnisrutsche - immer noch viele Gäste anzieht. Und wenn nun in den nächsten Wochen der eine oder andere Dresdner das Hains für sich entdeckt, weil er nicht auf die Öffnung der Schwimmhallen in Dresden warten will, zahlt sich die gute Vorbereitung für die Freitaler aus. Denn eins ist klar: Langsam wird es Zeit für die Rückkehr zu ein bisschen Normalität.

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