Fünf Fakten zu den Ortschaftsräten in Dippoldiswalde

Die Bürger in Dippoldiswalde haben 16 Ortschaftsräte neu gewählt. Hier lesen Sie die wichtigsten Fakten dazu.
Fakt 1: Wählergemeinschaften geben klar den Ton an
Die politischen Parteien spielen in den meisten Ortsteilen nur eine Randrolle. Nur in fünf der 16 Ortsteile sind überhaupt Vertreter von AfD, CDU, Linke oder SPD im Ortschaftsrat vertreten. In der Kernstadt Dippoldiswalde haben AfD, CDU und Linke jeweils nur einen Sitz. Die Mehrheit liegt bei den Freien Wählern. In Paulsdorf und Seifersdorf ist die CDU noch vertreten, aber nur jeweils mit einem Mandat.
Aus dem Rahmen fallen die beiden Nachbarorte Obercarsdorf mit einer roten und Reichstädt mit einer schwarzen Mehrheit. In Obercarsdorf holte die SPD mit drei von fünf Sitzen die Mehrheit. Dies geht auf die Popularität von Karelli Krischker zurück, die zwar kein Parteimitglied ist, aber seit Jahren mit dem Mandat der Sozialdemokraten Kommunalpolitik macht. Der Nachbarort Reichstädt ist eine Hochburg der Christdemokraten. Hier hat die Partei eine starke Liste zur Wahl aufgestellt und damit überzeugt.
Fakt 2: Auch ohne Liste eine klare Entscheidung
In Ammelsdorf, einem der kleinsten Ortsteile von Dippoldiswalde, hatten es die Stimmbürger komplett selbst in der Hand. Es gab keine Kandidatenliste. Jeder konnte jeden Namen auf den Stimmzettel schreiben. Dabei kam aber ein klares Ergebnis heraus. „Wir hatten beim Maibaumstellen darüber gesprochen. Es haben sich welche bereit erklärt, im Ortschaftsrat zu arbeiten. Nur war es zu spät, um noch eine Liste aufzustellen. Umso mehr freut es mich, dass die Bürger unsere Namen aufgeschrieben haben“, sagt Sylvana Grundmann. Sie hat die zweitmeisten Stimmen bekommen.
Fakt 3: Die Ortsvorsteher sind Stimmenkönige
In acht Ortschaftsräten erhielten die bisherigen Ortsvorsteher die meisten Stimmen. Nur in vier Orten haben die Wähler andere Kandidaten vor den Ortsvorstehern platziert, in Berreuth, Elend, Hennersdorf und Seifersdorf. Woanders sind die Vorsteher nicht mehr zur Wahl angetreten.
Fakt 4: Etliche Ratssitze müssen leer bleiben
In Dippoldiswalde hat die AfD mit Tino Hartmann einen Kandidaten aufgestellt, aber so viele Stimmen bekommen, dass ihr eigentlich zwei Sitze zustehen. Der zweite Platz bleibt nun leer. Ähnlich erging es in Malter den Unabhängigen Bürgern sowie in Paulsdorf und Reinholdshain den Freien Wählern. Auch hier bleiben einige Plätze in den Räten frei.
Das Problem spitzt sich noch zu. Das Innenministerium vertritt die Rechtsauffassung, dass die Ortsvorsteher aus der Mitte der Ortschaftsräte gewählt werden müssen. Die würden dann im Rat ausscheiden, weitere Sitze sich leeren. „Wenn durch andere Umstände weitere Ratsmitglieder wegfallen, könnte das bedeuten, dass wir in einzelnen Orten Ergänzungswahlen durchführen müssten“, sagt Irena Hoffmann, Wahlleiterin in Dipps.
Fakt 5: Einmal musste das Los entschieden
In Schmiedeberg standen fünf Bewerber auf der Kandidatenliste, der Ortschaftsrat hat aber sieben Plätze. Also konnte jeder Bürger beliebige Namen auf den Wahlzettel schreiben. Klar war das Votum für Erik Seiler mit 15 Stimmen. Dann gab es zwei Bewerber mit zwei Stimmen. Zwischen ihnen entschied das Los für Daniel Haase.