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Görlitz baut neuen Stadtpark in Bahnhofsnähe

An der Bahnhofstraße türmen sich Erd- und Steinhaufen. Der Brautwiesenpark nimmt Gestalt an. Bis zur Fertigstellung dauert es noch eine Weile.

Von Ingo Kramer
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Reynard Werling vom Sachgebiet Straßenbau/Stadtgrün steht im künftigen Brautwiesenpark, links verläuft die Bahnhofstraße.
Reynard Werling vom Sachgebiet Straßenbau/Stadtgrün steht im künftigen Brautwiesenpark, links verläuft die Bahnhofstraße. © Nikolai Schmidt

In manchen Haufen kommt alles zusammen: Erde, Steine, Wurzeln, Schrott, Beton und Müll. Andere sind ganz schwarz: Schotter, gründlich gesiebt. „Die Firma Köhler & Sohn ist seit November mit Abbruch und vorbereitenden Arbeiten wie dem Sieben des Schotters beschäftigt“, erklärt Reynard Werling vom Sachgebiet Straßenbau/Stadtgrün bei der Stadt.

Er betreut die Baustelle des künftigen Brautwiesenparks, der sich zwischen der Bahnhofstraße und dem künftigen Areal der Waldorfschule auf einem langen, schmalen Streifen erstreckt. Inklusive Planung und Bau wird der neue Park etwas mehr als 1,4 Millionen Euro kosten. 80 Prozent davon kommen von der EU, die anderen 20 Prozent steuert die Stadt selbst bei. Werling hofft, dass es bei dieser Summe bleibt. Etwas Unerwartetes wurde bei den bisherigen Erdarbeiten jedenfalls nicht gefunden – weder Schätze noch Dinge, die den Bau teurer oder aufwendiger machen würden.

Bisher wurden entlang der Bahnhofstraße Bäume und Sträucher gefällt sowie der Boden geöffnet.
Bisher wurden entlang der Bahnhofstraße Bäume und Sträucher gefällt sowie der Boden geöffnet. © Nikolai Schmidt
Arbeiter der Firma Köhler & Sohn erledigen derzeit Erdarbeiten im künftigen Brautwiesenpark.
Arbeiter der Firma Köhler & Sohn erledigen derzeit Erdarbeiten im künftigen Brautwiesenpark. © Nikolai Schmidt
Vom Park runter zum Brautwiesenplatz hat die Stadt einige Bäume abholzen lassen. Hier soll dieses Jahr eine neue Treppe gebaut werden.
Vom Park runter zum Brautwiesenplatz hat die Stadt einige Bäume abholzen lassen. Hier soll dieses Jahr eine neue Treppe gebaut werden. © Nikolai Schmidt
Derzeit versperren noch Bauzäune den Hang zum Brautwiesenplatz. Eine massive Steinplatte ist in einen Baum eingewachsen.
Derzeit versperren noch Bauzäune den Hang zum Brautwiesenplatz. Eine massive Steinplatte ist in einen Baum eingewachsen. © Nikolai Schmidt

Bis Ende März sollen die vorbereitenden Arbeiten dauern, bei denen derzeit auch der Städtische Betriebshof hilft. Im Wesentlichen geht es um den Abriss von allem, was nicht mehr gebraucht wird sowie um das Fällen von Bäumen und Sträuchern. „Manches bleibt aber auch, wo es ist“, erklärt Werling. Ein Teil der alten Laderampe zum Beispiel wird erhalten, er dient künftig als erhöhter Weg. Manche Flächen bleiben auch gepflastert – als Erinnerung an die alten Zeiten. Und sogar einige Birken und Kiefern, die in der Zeit des Verfalls herangewachsen sind, dürfen weiterwachsen. Allerdings längst nicht alle, denn der Park soll eine Mischung aus Alt und Neu sein, aus Historie und Moderne.

Ein Betonweg geht durch den ganzen Park

„Neben den Pflasterflächen wird sich ein betonierter Weg über die ganze Länge des Parks ziehen“, sagt Werling. Damit wird sichergestellt, dass der Park auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl nutzbar ist. Das gilt auch für zwei der drei Eingänge. Der Haupteingang am Kreisverkehr Krölstraße ist ohnehin eben, aber auch weiter unten, entlang der Bahnhofstraße, wird es neben einer Treppe auch einen barrierearmen Zugang mit Rampe geben. Nur ganz unten, am Brautwiesenplatz, ist das nicht möglich. Dort ist der Hang zu steil, sodass nur eine Treppe gebaut werden kann.

Die Parknutzung soll vielfältig sein – und auch Wünsche der Bürger berücksichtigen, beispielsweise eine Tischtennisplatte und verschiedene Sportgeräte ohne bewegliche Teile, also zum Beispiel für Klimmzüge. Im Mittelpunkt aber wird ein Kleinspielfeld mit Kunststoff-Gummi-Belag stehen, das für Fuß-, Volley- und Basketball geeignet ist und von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen genutzt werden kann. Kletterfelsen und Schiffsschaukel hingegen sind eher für Kinder gedacht, die Liegewiese ist für alle da, verschiedene Sitzmöglichkeiten im gesamten Park ebenso.

Planung hat sich lange hingezogen

Ein Problem ist, dass sich die Planung länger hingezogen hat als gedacht. „Deshalb können wir Gestaltung und Ausstattung erst im Februar ausschreiben“, sagt Werling. Die ursprünglich geplante Fertigstellung im Juni ist damit nicht mehr zu schaffen. Im Gegenteil: Weil die Ausschreibung Zeit braucht, wird der Bau im April/Mai möglicherweise ruhen. Wenn dann Firmen für Gestaltung und Ausstattung gefunden sind, können diese Ende Mai loslegen. „Bis Dezember soll alles fertig sein“, sagt Werling. Für eine große Eröffnungsfeier ist das aber die falsche Jahreszeit. „Vielleicht machen wir im Dezember nur eine kleine Eröffnung, aber im nächsten Frühling ein großes Parkfest“, überlegt Werling.

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