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So soll der Jacobimarkt in Zukunft aussehen

Wegen Bauarbeiten wird sich das Bild des Volksfestes verändern. Dieses Jahr ist noch alles beim Alten. Neue Pläne hat Organisator René Linke aber schon. 

Von Romy Altmann-Kuehr
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Der Aufbau ist in vollem Gange: René Linke (links) weist Schausteller Andreas Thieme mit seinem Break Dance ein.
Der Aufbau ist in vollem Gange: René Linke (links) weist Schausteller Andreas Thieme mit seinem Break Dance ein. © Rafael Sampedro

291 Jahre gibt es das Gierschdurfer Schissn jetzt schon - und immer wieder warten neue Herausforderungen, damit das größte Volksfest in Ostsachsen gelingt. An strenge Sicherheitsvorkehrungen hat sich Organisator René Linke ja mittlerweile gewöhnt. Doch bald gibt es wieder eine neue Herausforderung. Denn das Bild des Marktes, der sich auf dem Platz zwischen der Hauptstraße sowie der Hohen Straße und der Gottfried-Keller-Straße erstreckt, wird sich in absehbarer Zeit ändern. Das hängt mit dem geplanten Neubau des Feuerwehrdepots zusammen. Bislang steht das alte Neugersdorfer Depot quasi mitten auf dem Festplatz. Einen Neubau plant die Stadt auf der freien Fläche unterhalb des jetzigen Depots. Die wird derzeit ebenfalls für den Jacobimarkt genutzt, Schausteller und Imbissbetreiber bauen hier ihre Fahrgeschäfte und Stände auf. 

Herausforderung 1: Mit dem veränderten Platz auskommen

In diesem Jahr kann René Linke die Fläche noch mal nutzen. Vielleicht auch 2020. Dann aber wird er sich überlegen müssen, wie der Jacobimarkt in Zukunft aussehen soll, wenn das neue Feuerwehrhaus gebaut wird. 

René Linke hat da schon eine Vision. Das Problem, wenn der Platz bebaut ist und nicht mehr für Stände und Fahrgeschäfte genutzt werden kann: Die Heinrich-Heine-Straße wäre vom restlichen Festgelände abgeschnitten, es würde die Verbindung fehlen. Ein großer Nachteil für die Händler, die entlang der Heinrich-Heine-Straße ihre Waren anbieten. Linkes Idee: Er möchte das ehemalige Feuerwehrhaus samt Vorplatz kaufen oder pachten und die Händlerstraße in den Hof des alten Depots verlegen. Als kleinen Händlermarkt sozusagen. Die alten Feuerwehrgebäude kann er gut brauchen, unter anderem um Materialien zu lagern. Jede Menge Absperrzäune braucht er beispielsweise. Sie müssen das Jahr über eingelagert werden.

Das würde auch das Sicherheitsproblem an der Heinrich-Heine-Straße lösen. Seit Jahren schon bemängeln Feuerwehr und Retter, dass sie es im Notfall schwer hätten, auf der Händlerstraße durchzukommen. "Dann wäre die Straße komplett frei und wir hätten auch dieses Problem gelöst", so Linke. 

Jetzt ist der Platz unterhalb der Feuerwehr noch nutzbar, in absehbarer Zeit soll hier aber das neue Feuerwehrdepot von Neugersdorf stehen. 
Jetzt ist der Platz unterhalb der Feuerwehr noch nutzbar, in absehbarer Zeit soll hier aber das neue Feuerwehrdepot von Neugersdorf stehen.  © Rafael Sampedro

Herausforderung 2: Infrastruktur verbessern

Einige kleinere Neuerungen hat Linke in Zusammenarbeit mit der Stadt Ebersbach-Neugersdorf vor dem bevorstehenden, aktuellen Jacobimarkt schon erledigt. Der Eingang zum zentralen Toilettenhaus in der Hauptwache wurde erneuert. "Das ist jetzt keine Holperstrecke mehr", so Linke. Eine weitere bisher unbefestigte Piste wurde mit einer Bitumenschicht überzogen und damit sicherer gemacht: der Aufgang zum Riesenrad. Auch bei der Wasserversorgung wurde aufgerüstet. Bisher war es nämlich so, dass die Kapazität der Wasserleitungen bei voller Auslastung des Festplatzes an ihre Grenzen kam. Das Problem wurde behoben. "Jetzt kommt das Wasser auch beim letzten Stand mit genügend Druck aus der Leitung", so René Linke. Kurz vor dem Fest sind die Leitungen auch noch einmal desinfiziert worden. Das muss sein, denn sie werden nur einmal im Jahr genutzt und nicht regelmäßig gespült. Deswegen können sich Keime festsetzen. Hier droht aber durch die grundhafte Desinfektion keine Gefahr. "Wir haben sauberes Wasser", versichert der Organisator. 

Herausforderung 3: ÖPNV anpassen

Zwar hat die Kraftverkehrsgesellschaft die Busverbindungen zum Jacobimarkt erweitert, auch später am Abend fahren noch Busse in alle Richtungen. Dennoch hat René Linke schon eine neue Herausforderung ausgemacht: "Die Buslinien müssen mit den Zügen noch besser abgestimmt werden." Er hat festgestellt, dass vor allem die tschechischen Schissn-Besucher, die immer mehr werden, die Züge in Richtung Liberec zu später Stunde nicht mehr erreichen. Im nächsten Jahr, so Linke, müsse es hier eine bessere Abstimmung mit den Zugbetreibern im Nachbarland geben. Immerhin seien die Besucher aus Tschechien eine nicht zu unterschätzende Größe auf dem Jacobimarkt. Das merkt er auch an den Online-Zugriffen auf die Schissn-Seite im Internet. "Über 100.000 Zugriffe haben wir online aus Tschechien. Auf deutscher Seite sind es nur etwa 30.000." Um den Gästen den Besuch zu erleichtern, will Linke außerdem zusätzliche Schilder in tschechischer Sprache an der Umgehungsstraße anbringen.

Herausforderung 4: Die besten Fahrgeschäfte finden

Schon bevor das Schissn 2019 überhaupt losgegangen ist, schmiedet der Organisator schon Pläne für 2020. "Bei den großen Fahrgeschäften muss man jetzt schon dran bleiben, die sind schon in den Planungen für das nächste Jahr", erklärt der Jacobimarkt-Chef. Zwei "richtig coole Fahrgeschäfte" hat er ins Auge gefasst: "Fire & Ice" - eine Achterbahn - und "Kick Down". Um die besten Fahrgeschäfte zu finden, besucht Linke selbst andere Volksfeste. So war er zum Beispiel erst unlängst auf der "Annaberger Kät" in Annaberg Buchholz. "Das ist ein Fest, was mit unserem Jacobimarkt vergleichbar ist", so Linke.

Das bietet der Jacobimarkt

Donnerstag, 25. Juli: große Bierprobe am Depot der Freiwilligen Feuerwehr

Freitag, 26.Juli: 14 Uhr offizielle Eröffnung mit Böllerschießen. Ministerpräsident Michael Kretschmar hält ein Grußwort.

Sonnabend, 27. Juli: 13 Uhr Eröffnung des Marktes. 16 Uhr Schützenauszug, 16.15 Uhr Ankunft des Schützenzuges auf dem Festplatz. 17 Uhr Proklamation des Schützenkönigs. 

Sonntag, 28. Juli: ab 10 Uhr Frühschoppen. 13 Uhr Eröffnung des Marktes.

Montag, 29. Juli: 14 Uhr Eröffnung des Marktes.

Dienstag, 30. Juli: 14 Uhr Eröffnung des Marktes. Familientag - Fahrgeschäfte bieten ermäßigte Preise.

Mittwoch, 31. Juli: 14 Uhr Eröffnung des Marktes. 22.15 Uhr voraussichtlich Höhenfeuerwerk zum Abschluss. 

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