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Süßes bald am neuen Standort

René Kammermeier braucht mit seiner Löbauer Confiserie mehr Platz. Den bekommt er nun. Sein größter Verkaufsschlager ist gar keine Schokolade.

Von Romy Altmann-Kuehr
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Bei René Kammermeier in Löbau gibt es süße Sachen.
Bei René Kammermeier in Löbau gibt es süße Sachen. © Matthias Weber/photoweber.de

Bloß gut, dass René Kammermeier mal einen Handwerksberuf gelernt hat. Heute handelt der 43-Jährige mit Schokolade und anderen Süßwaren. Sein Geschäft - die in Löbau seit Jahrzehnten bekannte Confiserie Kammermeier - zieht jetzt um. Und da kommt dem Händler sein handwerkliches Geschick zugute. Vieles hat er selbst ein- und umgebaut in den Räumen der ehemaligen Kindermode an der Nicolaistraße - zum Beispiel den neuen Verkaufstresen mit der schicken roten Steinplatte. In die Nicolaistraße zieht Kammermeiers Geschäft Anfang September um und verlässt nach Jahrzehnten das kleine Lädchen in der Bahnhofstraße. 

In dem schmalen Laden in der Häuserzeile verkaufte schon René Kammermeiers Mutter Elvira Süßwaren, anfangs bei der HO. Süßwaren gab es aber an der Stelle in Löbau schon viel länger. "Wohl seit kurz nach dem Krieg", sagt Kammermeier. Zu HO-Zeiten war das Süßwarengeschäft den Löbauern unter dem damaligen Namen "Pralinett" bekannt. Nach der Wende übernahm Elvira Kammermeier das Confiserie-Geschäft als selbstständige Unternehmerin - bis 2002. Da stieg ihr Sohn - der gelernte Elektriker - kurzerhand ins Geschäft ein, als seine Mutter schwer krank wurde und verstarb. Dass er das Geschäft mal so kurzfristig übernimmt,  war nicht geplant, sagt Kammermeier rückblickend, obwohl er ja schon als Kind mit dem Süßwarenladen aufwuchs. Heute ist er stolz darauf, dass er es geschafft hat, das Traditionsgeschäft weiterzuführen und jetzt sogar noch einmal zu vergrößern.  

Nachdem Doris Hensel nach fast 30 Jahren ihre bekannte "Nikolaimode" Anfang des Jahres aufgegeben und sich in den Ruhestand verabschiedet hatte, ergab sich für René Kammermeier die Chance auf eine Vergrößerung. Seit mehreren Monaten schon hat René Kammermeier die angemieteten Räume umgestaltet. Und auf seinen Wunsch wurde nun auch der Eingang des Altbaus barrierefrei hergerichtet. An gleicher Stelle, wo Frau Hensel bis vor einigen Monaten noch Mode und Kinderbekleidung verkaufte, hat er nun mehr Lagerfläche zur Verfügung. Die braucht er, denn der Löbauer Händler versendet auch Ware, die übers Internet bestellt wird.

Und die größere Fläche bietet mehr Platz, sein Angebot übersichtlicher zu präsentieren. Da wurde es in dem alten Laden auf der Bahnhofstraße inzwischen ganz schön eng. Zum Beispiel hat René Kammermeier vor einiger Zeit losen Tee ins Angebot aufgenommen. "Das fehlte in Löbau", sagt er. Doch für die großen Dosen mit den verschiedenen Teesorten blieb im alten Geschäft kaum Platz. Künftig finden 20 Sorten Platz. Die beliebteste hat sich schon jetzt herausgestellt: "Morgentau, ein grüner Tee mit Mango", sagt Kammermeier. "Das ist der Renner schlechthin", sagt René Kammermeier. Und auch so ein Renner 

Aber hauptsächlich geht es in seinem Geschäft ja um Süßes. Und damit kennt sich der Lawalder bestens aus. Eine bestimmte Lieblingssorte hat er nicht. "Man muss als Schokoladen-Händler alles mal probieren, damit man die Kunden auch gut beraten kann." Und die kaufen in der Confiserie tatsächlich nicht nur Schokolade zum Verschenken, sondern auch für sich selbst. Obwohl es Süßigkeiten in großen Mengen auch in Supermärkten und Discountern zu kaufen gibt, legen seine Kunden Wert auf hochwertige Süßigkeiten. 

Die typischen Geschenkezeiten wie Weihnachten sind aber natürlich sein Hauptgeschäft. Auch der Schuleintritt gehört dazu. Da wird es in der kommenden Woche wieder rund gehen in der Confiserie. Denn eine prall gefüllte Zuckertüte gehört zum Schulanfang dazu. Viele Eltern geben die großen Schultüten für ihre Kinder bei Kammermeier ab und lassen sie mit Süßem befüllen. Für Kurzentschlossene gibt es aber auch kleinere, schon fertig befüllte Tüten. 

Wer sich für den Schuleinitritt bei René Kammermeier eindecken will, muss aber noch ins alte Geschäft kommen. Noch bis zum 4. September bleibt die Confiserie im alten Laden in der Bahnhofstraße geöffnet. Am 5. und 6. wird mit der kompletten Ware umgezogen und am 7. September will René Kammermeier schon in den neuen Räumen eröffnen. 

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