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Kilian Forster ist Dresdner Grünkohlkönig

Der Intendant der Jazztage Dresden wurde bei der wiederbelebten Tradition des Grünkohlessens im Hilton-Hotel gekrönt - für einen guten Zweck.

Von Nadja Laske
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Sogar der Strauß besteht (teilweise) aus Grünkohl: Der neue Grünkohlkönig Kilian Forster wurde am Mittwoch im Hilton-Hotel gekrönt.
Sogar der Strauß besteht (teilweise) aus Grünkohl: Der neue Grünkohlkönig Kilian Forster wurde am Mittwoch im Hilton-Hotel gekrönt. © Marion Doering

Wenn es im Moment auch schwer durchdringt: Dresden hat ein gesellschaftliches Leben neben dem Semperopernball. Gemeinsam mit dem Dresdner Presseclub hat das Hilton-Hotel eine langjährige Tradition wiederbelebt und am Mittwoch zum Grünkohlessen eingeladen. Viele Jahre lang gehörte dieser Termin in Dresdner Chefetagen zu einem der wichtigsten im Festkalender. Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kultur kamen Anfang des Jahres zusammen, um sich auszutauschen, zu netzwerken und für einen guten Zweck den Grünkohlkönig zu küren.

Zum letzten Mal lud der Hilton-Hotelchef im Januar 2016 seine Gäste ein. Dann passte die Veranstaltung nicht mehr zum neuen Unternehmenskonzept. Zur Neuauflage am Mittwoch kamen rund 150 Politiker, Unternehmer, Geschäftsführer und Künstler, auch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP).

„Das Grünkohlessen nach vier Jahren Pause wieder ins Leben zu rufen, bedeutet für uns, eine alte, sehr beliebte Tradition wieder aufzugreifen“,sagte der Generaldirektor des Hilton Dresden Markus Rapatz. „Neben dem kulinarischen Genuss des unterschätzten Wintergemüses war es immer ein impulsbringender und facettenreicher Start ins neue Jahr. Hier treffen sich Persönlichkeiten aus so unterschiedlichen Bereichen, die alle eins gemeinsam haben: Dresden gleichermaßen als vielfältige Destination voranzutragen und weiter zu etablieren.“

Das Küchenteam des Hilton Dresden hat sich dem Thema Grünkohl auf kreative Weise gewidmet – Grünkohlsalat an Birne und Pumpernickelcrumble, Grünkohl-Cranberry-Tarte und als Grünkohlsamtsuppe. Im Hauptgang wurde die rosa gebratene Entenbrust mit Grünkohlstrudel und geschwenktem Grünkohl serviert. Insgesamt haben die Köche 140 Kilogramm Grünkohl, 35 Kilogramm Entenbrust und drei Kilogramm getrocknete Cranberrys verarbeitet.

Höhepunkt des Schmauses: Die Verkündung des Dresdner Grünkohlkönigs. Politisch völlig unbedenklich entschied sich der Vorstand des Presseclubs und das Hilton Dresden für den Intendanten der Jazztage Dresden, Kilian Forster. Er wird für sein künstlerisches Engagement ausgezeichnet und bekommt symbolisch die Aufgabe, während seiner Amtszeit die Stadt weiterhin voranzubringen.

Seit 2016 war die Unternehmerin Viola Klein die Amtsinhaberin. Sie übergab das Zepter nun an Forster. Er gründete vor 20 Jahren die Dresdner Jazztage. Sie gelten inzwischen als größtes Jazzfestival in Deutschland, das im Bereich Jazz und Crossover auch im internationalen Maßstab neue Akzente setzt. Als Intendant der Jazztage Dresden holte Kilian Forster bereits Stars und Jazzgrößen wie Al Jarreau, Gregory Porter, Nina Hagen, Al Di Meola, Paul Kuhn, Bob Geldof und andere nach Dresden.

Die Inspiration dafür, einen Grünkohlkönig zu krönen, stammt vom „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Ätender“ – dem Neujahrsempfang der Grünkohl-Stadt Oldenburg in Berlin. Dort wird seit 1956 jährlich ein Grünkohlkönig oder eine Königin gekrönt. Momentan hält Robert Habeck, Bundesvorsitzender der Grünen, das Zepter in der Hand. 

Die Dresdner Grünkohl-Majestäten wurden seit 2007 gewählt, darunter sind Jan Vogler, Reiner Calmund, Helma Orosz, Georg Milbradt, Hans Müller-Steinhagen und Wolfgang Donsbach. Die Idee des Dresdner Grünkohlessens entstand im Jahr 1990 auf einem Wirtschaftsgipfel der Städte Hamburg und Dresden, bei dem die Weichen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit der beiden Elbestädte gestellt wurden.

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