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So steht es um die Kitas in Glashütte

Zwar kommt es in der Uhrenstadt zu personellen Engpässen in den Kindertagesstätten. Allerdings liegt das nicht am Fachkräftemangel.

Von Maik Brückner
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Auch im Kindergarten Schlottwitz sind fast alle Plätze belegt.
Auch im Kindergarten Schlottwitz sind fast alle Plätze belegt. © Archiv/Foto: Egbert Kamprath

Die Kindertagesstätten im Glashütter Stadtgebiet sind unterschiedlich stark ausgelastet. Während es in den Kitas von Dittersdorf und Reinhardtsgrimma Ende April praktisch keine freien Plätze gab, hatten alle anderen Einrichtungen noch Kapazitäten. Darüber informierte Bürgermeister Markus Dreßler (CDU) in der jüngsten Ratssitzung. Er reagierte damit auf eine Anfrage von Stadtrat Maik Lehmann (Wählervereinigung Zeitlos).

Bei der Zahl der freien Plätze gibt es große Unterschiede. Demnach hatte die Glashütter Kita zum Zeitpunkt der Erhebung 30 freie Plätze (Auslastung 77 Prozent), die Cunnersdorfer dagegen nur fünf (92 Prozent Auslastung).

Insgesamt verfügt Glashütte über 346 Kinderbetreuungsplätze in Krippen und Kindergärten, sowie je 135 in den Horten von Reinhardtsgrimma und Glashütte. Im April waren 296 Krippen- und Kindergartenplätze sowie 242 Hortplätze belegt. Betreut werden die Kinder von 59 Erziehern und sieben Azubis, davon arbeiten 31 in Vollzeit. Anders als in einigen anderen Kommunen im Landkreis - wie zum Beispiel Freital - sind in Glashütte alle Erzieherstellen besetzt, so Dreßler. Aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle und durch Beschäftigungsverbote fehlten aber punktuell Erzieherinnen.

Zuschüsse sind gestiegen

Trotz der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt ist es Glashütte bisher gelungen, allen Kindern Plätze in den Kitas und Horts anbieten zu können. "Wir haben seit vielen Jahren einiges getan, um trotz des Fachkräftemangels das notwendige Personal in den städtischen Kitas einstellen zu können", so Dreßler. Seit einigen Jahren bietet die Stadt berufsbegleitende Ausbildungen zum Erzieher an. Die Zahl der Frauen und Männer, die sich nach einem längeren Abwägungsprozess und trotz finanzieller Verschlechterungen für diese Berufsausbildung entscheiden, ist in Glashütte gestiegen. 2017 gab es zwei, inzwischen sind es sieben. 

Diese angehenden Erzieher helfen der Stadt, die staatlichen Vorgaben in der Kinderbetreuung einzuhalten. Der Verwaltungsausschuss hat jetzt beschlossen, wie die Arbeitsleistung dieser Auszubildenden auf den Betreuungsschlüssel abgerechnet werden können. Dabei habe man sich an  den staatlichen Empfehlungen orientiert, so Dreßler. Das sei notwendig. Denn Menschen, die ausgebildet werden, können selbst bei höchstem Engagement und großer Freude am Beruf nicht alle Anforderungen erfüllen. Die Gefahr ist groß, dass sie bei Überlastungen die Ausbildung abbrechen. Deshalb werden Auszubildende im ersten Jahr nicht, im zweiten mit 30 Prozent, im dritten mit 70 Prozent und im vierten zu 100 Prozent beim Personalschlüssel berücksichtigt. Die Abstufungen nehme den Druck von den Auszubildenden. Zudem kommen sie nicht in den klassischen Rollenkonflikt: "Bin ich Lernende oder Fachkraft?"

Insgesamt bleibt die Kinderbetreuung eine Hauptaufgabe der Stadt, die auch sehr kostenintensiv ist. Demnach lagen 2019 die Kosten dafür bei 3,3 Millionen Euro, 324.000 Euro über dem Vorjahr. Zwar sind die Einnahmen durch die Elternbeiträge und den Landeszuschuss um 185.800 Euro auf 1,8 Millionen Euro gestiegen, so Dreßler. Zugenommen habe aber auch der Zuschuss durch die Stadt. Er stieg im vergangenen Jahr um 138.500 auf insgesamt 1,7 Millionen Euro.

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