SZ +
Merken

Leben im einst dreckigsten Ort Europas

Luft und Wasser im rumänischen Copsa Mica sind wieder sauber, aber 10.000 Jobs sind weg. Wie lebt es sich dort heute? Aus der Serie "Wie geht's, Brüder?"

Von Olaf Kittel
 7 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Micu Domscha hat hier mal am Hochofen gearbeitet und viel Gift eingeatmet. Heute ist er Chef des Ältestenrates und hilft dem Bürgermeister beim Saubermachen.
Micu Domscha hat hier mal am Hochofen gearbeitet und viel Gift eingeatmet. Heute ist er Chef des Ältestenrates und hilft dem Bürgermeister beim Saubermachen. © Matthias Schumann

Da vorn liegt die Buntmetallhütte Sometra, die einst größte Giftschleuder, die man sich denken kann, erklärt Micu Domscha. Dort hat er am Hochofen gestanden, Blei, Kupfer, Zink, Gold und andere Metalle geschmolzen „Es war die Hölle. Wir haben täglich Schwefelgase eingeatmet. Manchmal dachte ich, gleich spritzt mir das Blut aus der Nase.“ Mindestens ein Viertel der Belegschaft, auf jeden Fall mehrere Tausend Menschen wurden krank. Viele hatten Bleivergiftung. Sie wurden drei Wochen zur Kur geschickt und weiter ging’s. Niemand weiß genau, wie viele Arbeiter das mit dem Leben bezahlt haben. Klar ist nur: Es waren sehr viele.

Ihre Angebote werden geladen...