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Polizei sichert Spuren nach Brand auf Reiterhof

Nach dem Feuer in Brauna wird in alle Richtungen ermittelt. Gerüchte zur Brandursache sind wenig hilfreich, so die Ermittler.

Von Frank Oehl
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Der Pferdestall des Reiterhofes Wendt in Brauna ist vollständig ausgebrannt. Noch ist nicht wirklich klar, wie das Feuer ausgebrochen ist.
Der Pferdestall des Reiterhofes Wendt in Brauna ist vollständig ausgebrannt. Noch ist nicht wirklich klar, wie das Feuer ausgebrochen ist. © Bernd Goldammer

Kamenz. Das Großfeuer in der Nacht zu Montag in Brauna bewegt auch zwei Tage später noch die Leute. Beim Brand eines vor allem mit Stroh und Heu gefüllten Stalles waren mehrere Pferde des Reiterhofes Wendt gestorben oder schwer verletzt worden. Der Gesamtschaden beträgt mindestens 200 000 Euro. Die junge Familie steht vor einer ungewissen Zukunft. Vor allem zur Brandursache wird heftig spekuliert, auch in den sozialen Netzwerken. Die Debatte wurde auch durch ein Interview angeheizt, dass OB Roland Dantz dem Regionalsender „Radio Lausitz“ gegeben hatte. Darin gab er das wider, was er vom Reiterhofbesitzer selbst erfahren hatte. Ein Auto sei mitten in der Nacht auf den Hof gefahren und dann mit hohem Tempo wieder weg. Auch von einer eingeworfenen Scheibe wird an vielen Stellen in der Stadt gemutmaßt. Womöglich ist hier ein Brandbeschleuniger reingeworfen worden?

Es wird in alle Richtungen ermittelt

Die Ermittler der Polizei sind über derartige Gerüchte nicht erfreut. „In den meisten Fällen bringen sie die Ermittlungen leider nicht voran“, so Torsten Jahn, Pressesprecher der Polizeidirektion in Görlitz. „Fakt ist, dass wir nach wie vor in alle Richtungen ermitteln.“ Immerhin wurden „zahlreiche Spuren gesichert“, so der Polizeisprecher. Noch gebe es aber keinen Grund, sich irgendwie auf eine Brandursache feszulegen. „Dazu ist es noch viel zu früh.“ Man werde rechtzeitig informieren, wenn die Ursache feststeht. Noch besser, wenn der Verursacher bereits eingekreist ist. Dass man einen Täter zum Beispiel überführt, indem man ihn mit Fakten konfrontiert, die nur er selbst wissen kann, verstehe sich von selbst. „Was zuvor schon in der Zeitung stand, ist dafür in der Regel nicht mehr geeignet“, so Jahn.

Unterdessen ist die Hilfsaktion der Stadt für Familie Wendt angelaufen. Das Spendenkonto wurde eingerichtet, erste Spenden sind eingegangen. Auch OB Roland Dantz, selbst ein großer Pferdefreund, will sich nicht lumpen lassen, wie er SZ verriet. Wobei es ihm darauf ankomme, vor allem die Empathie mit den Geschädigten anzusprechen. „Ein solches Unglück kann jeden von uns widerfahren.“ Dabei gehe es auch nicht um möglichst große Spenden. Vielmehr wolle man möglichst viele Menschen ansprechen, die bereit sind, ein Zeichen des Mitgefühls zu geben.

Spendenkonto bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden Inhaber: Große Kreisstadt Kamenz, Kontonummer IBAN DE 24 8505 0300 30000306 10, BIC OSDDDE81XXX; Verwendungszweck: Spende Reiterhof Wendt