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Radiologe investiert in modernstes Gerät

Dr. Matthias With hat das einzige MRT in Görlitz. Nun schafft er sich ein neues an. Für die Patienten hat das Vorteile, Wartezeiten aber wird es auch künftig geben.

Von Gabriela Lachnit
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Dr. Matthias With und seine Praxismanagerin Doreen Wobst am MRT in der Radiologie-Praxis im Caroluskrankenhaus.
Dr. Matthias With und seine Praxismanagerin Doreen Wobst am MRT in der Radiologie-Praxis im Caroluskrankenhaus. © André Schulze

So ein Magnetresonanztomograf macht schon was her.  Riesig füllt es den Raum in der Praxis von Dr. Matthias With im Malteser Krankenhaus St. Carolus aus. Das Gerät  kann spezielle Aufnahmen von menschlichen Organen und Geweben machen. Für die Bestimmung vieler Krankheiten heute unerlässlich. Und das ganz ohne Röntgenstrahlung, nur mit starken Magnetfeldern.

Doch das MRT bei Dr. With ist das einzige für ambulante Patienten in Görlitz. So ist es kein Wunder, dass nicht nur Patienten aus Görlitz und Umgebung, sondern auch aus Niesky, Rothenburg und Weißwasser bei ihm einen MRT-Termin wünschen. Die nächsten Radiologie-Praxen, in denen ambulante MRT-Untersuchungen möglich sind, befinden sich in Löbau und Bautzen. 

Wartezeiten gibt es immer wieder. Aber In dringenden medizinischen Fällen erfolgt die Terminvergabe nach Absprache mit dem überweisenden Arzt sehr schnell. Für andere Untersuchungen muss sich Dr. With einfach mehr Zeit nehmen, dann überschreitet die Terminvergabe schon mal die vier Wochen Wartezeit. "Das betrifft vor allem bestimmte hochspezifische Untersuchungen im Bauch oder im Kopf", erklärt der Radiologe. Wie viele Patienten er und sein Team jedes Jahr in die Röhre schicken können, gebe ihm schließlich die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) vor, erklärt Dr. With.

Dennoch sieht der Facharzt keine Unterversorgung für die Magnetresonanztomografie (MRT) in der Region. "Wir arbeiten täglich an unserer Leistungsgrenze und geben unser Bestes", sagt Dr. With. Er ist stolz auf sein rund zehnköpfiges Team, das mit dafür sorgt, dass keine längeren Wartezeiten entstehen. Die durchschnittliche Wartezeit hat sich in den vergangenen Jahren nicht wesentlich verändert.

Neues MRT ersetzt altes

Nun schafft sich Matthias With aber noch einen zweiten Magnetresonanztomografen an. Er hofft, ihn im dritten Quartal dieses Jahres einsetzen zu können. Eine sechsstellige Summe investiert er. Doch wird das nicht zu deutlich kürzeren Wartezeiten führen.  Zwar werden eine Zeit lang beide MRT-Geräte gleichzeitig zum Einsatz kommen. Langfristig ist aber geplant, nur das neue, moderne Gerät zu nutzen. "Die Wartezeiten werden sich deshalb wenig verändern", erklärt Dr. With, "ansonsten bräuchte ich mehr Personal." Aber das ist, wie in vielen Branchen, schwer zu bekommen, erklärt der Radiologe.  

Trotzdem hat das neue Gerät Vorteile für die Patienten. Die Bilder des menschlichen Körpers, die von dem Gerät erzeugt werden, haben eine höhere Qualität.  Damit  können innere Organe beurteilt und krankhafte Organveränderungen festgestellt werden. Es können dann auch Patienten mit einem Gewicht von mehr als 130 Kilogramm in Görlitz untersucht werden. Bislang müssen diese Patienten noch in die Außenstelle der Praxis nach Zittau fahren. 

Allerdings hapert es noch an der Baugenehmigung aus dem Görlitzer Rathaus. Der Facharzt befürchtet, dass die kompletten drei Monate Bearbeitungszeit im Rathaus nun doch gebraucht werden, obwohl er im Vorfeld alles schon abgesprochen hatte. Die Räume für den neuen Magnetresonanztomografen sind vorhanden, allerdings braucht das Gerät ein starkes Fundament, denn es ist sehr schwer. "Und dann steht das Krankenhaus auch unter Denkmalschutz", gibt Dr. With zu bedenken. 

MRT am Klinikum Görlitz

Ein MRT gibt es auch im Städtischen Klinikum Görlitz. Das Krankenhaus hat erst vor Kurzem in Spitzentechnologie investiert und einen Magnetresonanztomografen von analoger auf digitale Technik umgerüstet.

Zu Beginn dieses Jahres wurde er in Betrieb genommen. "Ähnlich der Umstellung von analogem auf digitales Fernsehen ermöglicht die Umrüstung schärfere und qualitativ hochwertigere Bilder, die noch dazu schneller als bisher angefertigt werden können. Die Bildschärfe und -qualität verbessern die Zuverlässigkeit der Diagnosen", erklärt Klinikum-Sprecherin Katja Pietsch.

In die Optimierung investierte das Klinikum rund 800.000 Euro. Neben Untersuchungen von stationären Patienten können auch Patienten anderer Krankenhäuser oder Patienten nach Berufsunfällen im Klinikum untersucht werden. Dazu kommen Notfälle, bei denen eine MRT-Untersuchung nötig ist. Im Klinikum Görlitz werden seit 20 Jahren rund 5.000 Patienten jedes Jahr mittels MRT untersucht.

"Krankenkassen und die KVS gestatten gesetzlich Krankenversicherten nur die Nutzung von kassenärztlichen, also niedergelassenen radiologischen Praxen", erläutert Klinikum-Sprecher Felix Kurtze. Wer also einen Überweisungsschein von seinem Arzt  für eine MRT-Untersuchung hat, muss sich in einer radiologischen Praxis eines niedergelassenen Arztes einen Untersuchungs-Termin holen. In Görlitz ist das Dr. With.

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