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„Seit dem Umbau haben wir keine leere Wohnung“

Das Gebäude am Karl-Liebknecht- Ring ist in der Region einzigartig. Bald soll es als Vorbild für ein Projekt in Riesa dienen.

Von Kevin Schwarzbach
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Ein Teil ist bereits fertig, der andere noch im Umbau: Am Karl-Liebknecht-Ring in Nünchritz hat sich in den vergangenen Monaten einiges getan. An den Eingängen 1 bis 4 sind jetzt Laubengänge installiert.
Ein Teil ist bereits fertig, der andere noch im Umbau: Am Karl-Liebknecht-Ring in Nünchritz hat sich in den vergangenen Monaten einiges getan. An den Eingängen 1 bis 4 sind jetzt Laubengänge installiert. © Lutz Weidler

Nünchritz. Der Umbau des Wohnblocks am Karl-Liebknecht-Ring in Nünchritz ist zwar noch nicht komplett fertig, das Gebäude aber schon jetzt in der Region einzigartig: Die Wohnungsgesellschaft Nünchritz (WGN) hat dort zuletzt am Eingang mit der Nummer 1 einen Fahrstuhl angebaut.

 Damit dieser aber auch von den Bewohnern der Eingänge Nummer 2 bis 4 genutzt werden kann, schmücken sogenannte Laubengänge eine Außenseite des Gebäudes. Über die können die Mieter ihre Wohnungen seit Februar dieses Jahres barrierefrei erreichen. Und das sorgt durchaus für Interesse.

„Die Laubengänge sind bisher sehr gut angekommen. Viele neue Mieter haben sich deshalb bewusst für diese Wohnungen entschieden“, sagt WGN-Geschäftsführer Reiner Striegler. Er führt die hohe Nachfrage vor allem darauf zurück, dass das Thema Barrierefreiheit bei vielen Menschen eine immer größere Rolle spiele. „Seit dem Umbau haben wir in den Eingängen Nummer 1 bis 4 keine leere Wohnung.“

Reiner Striegler ist seit 2008 Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Nünchritz, die zu Bruchteilen der Gemeinde gehört. 
Reiner Striegler ist seit 2008 Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Nünchritz, die zu Bruchteilen der Gemeinde gehört.  ©  Sebastian Schultz

Seit Februar dieses Jahres sind die Arbeiten an diesem Gebäudeteil abgeschlossen. Eigentlich wollte die Wohnungsgesellschaft Nünchritz schon im vergangenen Jahr fertig werden. Aber dann dauerte es doch etwas länger. „Es gab Zeitverzögerungen durch Frost im Boden“, sagt Reiner Striegler. „Zudem haben wir bei der Vorbereitung der Fundamente für die Laubengänge noch Material im Boden gefunden.“

Und auch bei den Finanzen liegt das Vorhaben leicht über dem Plan. „Wir haben für die gesamte Maßnahme ursprünglich mit fünfeinhalb Millionen Euro geplant und liegen nun bei knapp über sechs“, sagt Striegler. Das sei damit zu begründen, dass die Kosten einiger Bauarbeiten über der Kalkulation der Wohnungsgesellschaft lagen.

Laut Reiner Striegler habe dies mit dem ansteigenden Lohngefüge im Handwerk zu tun. Zudem seien die Kosten für den Laubengang im Vorfeld nicht zu 100 Prozent abschätzbar gewesen.

Was allerdings von vornherein klar war, ist die Entwicklung der Mieten für den Wohnblock am Karl-Liebknecht-Ring. Die Wohnungsgesellschaft hat für Bestandsmieter eine Steigerung von 1,10 Euro pro Quadratmeter angekündigt. Dieses Versprechen werde man auch einlösen, so Reiner Striegler. Die Änderung wird aber erst zum Oktober dieses Jahres wirksam, wenn die Baumaßnahme abgerechnet ist.

Bis dahin soll am Karl-Liebknecht-Ring allerdings noch einiges passieren. Denn der Umbau der Eingänge 1 bis 4 ist nur ein Teil der Gesamtmaßnahme. Auch an den Eingängen mit der Nummer 5 bis 7 lässt die Wohnungsgesellschaft derzeit zahlreiche Änderungen vornehmen.

Unter anderem sind an diesem Gebäudeteil Etagen zurückgebaut worden. „Jetzt wird das Wärmedämmverbundsystem installiert, dann der Putz. Zudem müssen die Balkone angebracht und ein neues Dach aufgesetzt werden“, erklärt Reiner Striegler. „Wir wollen die Maßnahme Ende November abgeschlossen haben.“

Nach seiner Fertigstellung soll das in der Region einzigartige Gebäude als Vorbild für andere Projekte dienen. Die Wohnungsgesellschaft Riesa, Mutterunternehmen der WGN, plant bereits ein ähnliches Vorhaben. „Wir sind gerade in der Projektüberlegung für ein Objekt in Riesa“, verrät Striegler. „Der Realisierungszeitraum liegt hier aber in den Jahren 2021 bis 2023.“