SZ + Görlitz
Merken

So verändert sich G 22

Die Wohnanlage in Königshufen wird modernisiert. Günter Feder zog damals als erster ein und findet den Umbau gut.

Von Matthias Klaus
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Günter Feder auf einem Balkon einer sanierten G 22-Wohnung: Für Rollstuhlfahrer hat sich der Zugang wesentlich verbessert.
Günter Feder auf einem Balkon einer sanierten G 22-Wohnung: Für Rollstuhlfahrer hat sich der Zugang wesentlich verbessert. © Matthias Klaus

Eigentlich sollte Günter Feder ja jetzt Kartoffeln schälen. Oder Gemüse schnippeln. Macht er nicht. Dabei steht Chili con Carne auf dem Speiseplan im Begegnungszentrum. Aber Günter Feder ist heute in einer besonderen Mission unterwegs: Er zeigt der SZ die Wohnanlage G 22 in Königshufen, beziehungsweise das, was sich hier gerade verändert. Und das ist eine ganze Menge.

G 22 baut um. Sieben Firmen aus Görlitz und Umgebung sind im Auftrag des Diakoniewerks Martinshof Rothenburg derzeit in der Anlage unterwegs. Die Wohnungen werden modernisiert, auf den neuesten Stand gebracht. „Meine war schon im vergangenen Jahr dran“, sagt Günter Feder. Für den Umbau musste er eine Ersatzwohnung auf dem Gelände beziehen. Wie seine Wohnung nach dem Umbau geworden ist? „Ich bin mehr als zufrieden. Toll“, sagt Günter Feder. Seit 1996 wohnt er in der Anlage in Königshufen. „Ich war der Erste, der eingezogen ist“, behauptet er und kommt damit ein wenig in Konflikt mit Beate Ulbrich. „Eigentlich war ich doch die Erste“, sagt sie. Das will Günter Feder aber nicht auf sich sitzenlassen. „Als ich hier herkam, gab es noch nicht mal eine richtige feste Straße zur Wohnanlage“, sagt er. Beate Ulbrich winkt ab. Nicht so wichtig am Ende, wer nun tatsächlich die oder der Erste G 22-Bewohner war.

Günter Feder hat sich jedenfalls 15 Jahre lang um die Belange der Bewohner gekümmert, sich ihre Sorgen und Probleme angehört. Inzwischen hat Beate Ulbrich den Job übernommen, ebenso wie Günter Feder ehrenamtlich. Seit umgebaut wird, hat sie alle Hände voll zu tun. 64 Wohnungen sind betroffen, etwa drei Viertel davon sind bereits saniert. Beate Ulbrich ist für die Mieter die Kümmerin, die Ansprechpartnerin für alles, nicht nur das, was die laufende Sanierung betrifft.

Es wurde einfach Zeit, sagt Wolfgang Knappe. Er ist Wohnungsverwalter für die Anlage. „Die Mieter bekommen ihre Wohnungen so zurück, wie sie sie verlassen haben, eben nur schöner“, sagt er. Das bedeutet: Zwei Wochen, bevor die Sanierung beginnt, besprechen die Handwerker mit den Mietern, was passiert oder was passieren soll. Bäder beispielsweise werden individuell gestaltet , es gibt unterschiedliche Ansprüche, wenn etwa der Mieter ein Rollstuhlfahrer ist. „Das kann man alles vorher absprechen“, sagt Beate Ulbrich. Die älteste Bewohnerin von G 22 ist 90, der jüngste Bewohner zwei Jahre alt.

Für Wolfgang Knappe steht jetzt unter anderem auch die energetische Sanierung im Mittelpunkt. Neue Fenster, Dämmung etwa, alles wird auf den neuesten Stand gebracht. „Das ist ja auch im Sinne unserer Mieter“, so der Wohnungsverwalter. Schließlich müssen die ja für die Kosten aufkommen.

Wie lange die Arbeiten in der Wohnanlage G 22 am Ende tatsächlich dauern, ist noch unklar. Geplant ist jetzt erst einmal bis zum Ende kommenden Jahres insgesamt. „Die Wohnungen sollen bis Mitte kommenden Jahres fertig sein. Aber es gibt ja noch die Außenanlagen. Mal sehen, ob der Zeitplan funktioniert“, sagt Wolfgang Knappe. Eines steht jedenfalls schon fest: Zwei der elf Kreuzblumen von der Peterskirche, die jetzt versteigert wurden, werden künftig in Königshufen ihr neues Zuhause haben. Mit ihnen wird eine Sitzecke neu gestaltet.

Günter Feder wird jetzt doch ein wenig ungeduldig. Nichts gegen die SZ und ihre Fragen, aber er hat zu tun. Und das nicht nur mit Chili con Carne.

Mehr Lokales unter:

www.sächsische.de/goerlitz