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Klappert's noch auf dem Eigen?

In Kiesdorf haben die Jungstörche "die Flatter" gemacht. Aber die Alten sind teilweise noch da. Und in Bernstadt gab es eine ganz neue WG-Form.

Von Anja Beutler
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Die drei Kiesdorfer Jungstörche kurz vor dem Abflug. Voriges Jahr hatte es keinen Nachwuchs gegeben - es war zu trocken.
Die drei Kiesdorfer Jungstörche kurz vor dem Abflug. Voriges Jahr hatte es keinen Nachwuchs gegeben - es war zu trocken. © Michael Kretschmer

Für die Kiesdorfer Störche ist das Jahr gut gelaufen: Drei Jungtiere haben die Eltern auf der Esse des ehemaligen Gebäudes der "Zentralen Bau-Organisation" großgezogen. Damit haben hier seit 1998 insgesamt 49 Störche ihre Kinderstube verlebt. Das freut auch Michael und Christina Kretschmer, gewissermaßen die Storch-Chronisten von Kiesdorf. Denn im vergangenen Jahr ging das Paar, das seit Mitte der 90er Jahre immer wieder den Horst besetzt, leer aus, weil die Eltern wegen der Trockenheit wohl nicht genügend Nahrung gefunden haben.

Komisch ist nur, dass sich die drei Jungen inzwischen schon Mitte August auf den Weg gemacht haben - die Elterntiere aber noch da blieben. "Einer von ihnen ist immer noch hier, der andere offenbar nun doch auch abgeflogen", fasst Frau Kretschmer den aktuellen Stand zusammen.

Störche neben der Baustelle

Ein ähnliches Phänomen hat auch Gunter Lange bei den Bernstädter Störchen beobachtet. Nach zehn Jahren Pause hatte in diesem Jahr ein Paar den Horst am einstigen Kirchwehr endlich wieder besetzt. "Einen der beiden habe ich dieser Tage noch hier gesehen", sagt Bernstadts langjähriger Bürgermeister, der schon immer die Storchen-Chronik der Stadt auch auf der früheren Homepage geführt hat. So froh Lange und viele andere Bernstädter auch waren, dass endlich wieder ein Storchenpaar das Nest angenommen hat: Jungstörche sind nicht geschlüpft. Die Altvögel waren aber die ganze Zeit unterwegs, sind immer wieder zum Horst zurückgekehrt. "Aber immerhin waren sie den ganzen Sommer da und haben sich auch nicht von den Bauarbeiten direkt beim Horst stören lassen", sagt Lange - und hofft auf einen neuen Anlauf im kommenden Jahr.

Den braucht es wohl auch in Kunnersdorf auf dem Eigen. Das Storchenpaar, das hier erst Anstalten gemacht hat, sich niederzulassen, hat sich nicht fürs Bleiben entschieden. "Da habe ich nichts mehr von den Tieren gehört und gesehen", sagt Lange. Gesehen hat er aber, wie sich vor zwei, drei Wochen sehr viele Tiere auf einer Wiese bei Dittersbach getroffen haben und dann gen Süden aufgebrochen sind. Vermutlich mit dabei: die Kiesdorfer Jungstörche. "Es gibt ja immer Nachzügler", sagt er mit Blick auf die Verbliebenen. Aber manchmal bleiben sie eben auch da - auch damit hat Gunter Lange Erfahrung.

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