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Tatort-Kommissar plaudert von Manne Krug

Charles Brauer liest am 30. August im Kulturschloss Kurzgeschichten seines langjährigen Filmpartners. Der Schweizer singt auch und wird hochkarätig begleitet.

Von Kathrin Krüger
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Der gebürtige Berliner und heutige Schweizer wurde am 3. Juli 85 Jahre alt.
Der gebürtige Berliner und heutige Schweizer wurde am 3. Juli 85 Jahre alt. © ZB

Großenhain. Vor zwei Jahren war Ex-Tatort-Kommissar Charles Brauer schon einmal im Kulturschloss: zur Manfred-Krug-Hommage-Konzerttour mit Fanny Krug, Thomas Putensen, Uschi Brüning und Tom Götze. Die Großenhainer erinnern sich, wie gut Brauer, damals schon 83 Jahre, singen kann. 

Aber so kennt man ihn ja aus den gemeinsamen Hamburger Krimi-Fernsehauftritten mit Manfred Krug: Ein Liedchen hat das Mordgeschehen ein bisschen aufgeheitert. Von 1986 bis 2001 spielten und sangen bzw. swingten sich die Kommissare durch ihren Berufsalltag - zur Freude des Publikums. 

Manfred Krug lebt nicht mehr. Doch sein 2008 erschienenes Buch „Schweinegezadder“ ist nicht vergessen - Dank Tatort-Kollege Charles Brauer und dem wundervollen Pianisten Prof. Matthias Bätzel. 

Am 30. August sind sie wieder gemeinsam im Kulturschloss zu erleben - eine Verlegung der schon im April geplanten Veranstaltung. Es war 2013 in der Vorweihnachtszeit, als Manfred Krug noch selbst mit Pianist Bätzel eine Piano-Lesung aus eben jenem Kurzgeschichtenbuch darbot. 

"Der wunderbare Pianist aus Weimar" hat Krug seinen musikalischen Begleiter damals liebevoll genannt. Jazzer Matthias Bätzel begleitete auch Sängerin Uschi Brüning schon zu den Großenhainer Jazztagen. Er gehört zu den führenden Jazzpianisten Deutschlands.

Manfred Krug las in der Vorweihnachtszeit 2013 im Großenhainer Kulturschloss noch selbst aus "Schweinegezadder". 2016 ist er gestorben.
Manfred Krug las in der Vorweihnachtszeit 2013 im Großenhainer Kulturschloss noch selbst aus "Schweinegezadder". 2016 ist er gestorben. © Archiv: Klaus-Dieter Brühl

"Schweinegezadder - Schöne Geschichten". Diese Bezeichnung allein ist ja schon doppeldeutig. Manfred Krug, der Schauspieler, Sänger und eben auch Autor, erzählt in kurzen Storys Erlebnisse und Beobachtungen aus Ost und West, witzig, manchmal mit hintergründig naivem Ton, der gerade dadurch nachdenklich macht.

 Er selbst sagte einmal dazu: "... richtiger Alltag ist es zwar nicht. Und doch geht es um Sachen, die in Deutschland-Ost und -West passiert sind oder hätten passieren können. Und wer sollte sich dort wie hier, selbst wenn es nicht um Alltag geht, besser auskennen, als ein sowohl „hübiger“ wie auch „drübiger“, nämlich Ihr Manfred Krug".

Wenn Charles Brauer aus diesem Buch liest, weiß er als Freund und Filmkollege, wie Manfred Krug die Geschichte gemeint hat. "Schweinegezadder“ fesselt und macht Spaß. 

Es zeigt, dass Kurzgeschichten zu Unrecht an Reiz verloren haben, zumindest dann, wenn man sie so gut schreibt, wie Manfred Krug und so gut liest, wie Charles Brauer. Am Tag vorher sind Brauer und Bätzel übrigens in Chemnitz zu erleben, am Tag danach in Dresden. Großenhain ist also in hochrangiger Gesellschaft. 

Karten unter Telefon 03522 505555 oder www.kulturzentrum-grossenhain.de

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