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Untertage-App für Dipps ist fast fertig

Vergangenen Sommer wurde probeweise vorgestellt, wie man mittelalterlichen Bergbau auf dem Handy erleben kann. Aber hier musste nachgebessert werden.

Von Franz Herz
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Christoph Lobinger, der Koordinator bei Virtual Arch, zeigt das Bild, mit dem die App gestartet wird.
Christoph Lobinger, der Koordinator bei Virtual Arch, zeigt das Bild, mit dem die App gestartet wird. © SZ/Franz Herz

Dippoldiswalde gehört zum Welterbe-Projekt Montanregion Erzgebirge/Krušnohorí, hat dabei aber ein Problem. Der mittelalterliche Bergbau der Stadt ist zwar etwas ganz Besonderes, liegt aber in der Tiefe verborgen und ist dort auch nicht zugänglich. Zum Glück setzt das Welterbe-Projekt bei seiner Vermarktung und der Vermittlung von Wissen stark auf moderne Technik. Mehrere Apps sind dafür in Entwicklung. So gibt es eine offizielle App für Handys, die einen Überblick über die ganze Montanregion gibt. Daran wird noch gearbeitet. Dippoldiswalde ist hier bisher noch nicht erfasst.

Mit dem Handy ins Mittelalter

Weiter ist das Landesamt für Archäologie mit dem Forschungsprojekt „Virtual Arch“. dieses will verborgene archäologische Fundstätten über sogenannte virtuelle Realität Interessierten nahebringen. Dippoldiswalde ist ein Schwerpunkt des europaweiten Vorhabens. In Dipps funktioniert das so, dass man sich zwei Apps auf das Handy lädt und dann ein bestimmtes Bild fotografiert. Das ist das Startsignal für die Apps. Eines davon ist am Eingang zum Miberz, dem Museum für den mittelalterlichen Erzbergbau, im Dippser Schloss zu finden, ein anderes auf dem kleinen Park, wo die Glashütter Straße auf die B 170 einmündet. Diese Tafeln sind jetzt angebracht, informierte Christoph Lobinger, der beim Landesamt für Archäologie „Virtual Arch“ koordiniert. Am Museum startet die App „Montanarchäologie in Dippoldiswalde“, die das Angebot des Bergbaulehrpfads ergänzt. An der Glashütter Straße läuft die App „Medieval Mines“, wenn man das Startbild aufgenommen hat. Die App zeigt auf dem Handy, wie man virtuell in die Tiefe steigt. Wenn man sich dann bewegt, folgt man genau dem Verlauf des unterirdischen Stollens. Dabei zeigt der Bildschirm, was vor 800 Jahren dort unter der Erde zu sehen war: Ein Talglicht funzelt. Ein Haspelknecht kurbelt das Erz an die Oberfläche. Ein Bergmann arbeitet sich mit Eisen und Schlegel voran. 

Beide Apps wurden vergangenen Sommer schon einmal mit einem Zwischenstand präsentiert. Nun erfolgte noch viel Feinschliff. Die Apps sind jetzt in Kürze verfügbar, teilt Lobinger mit.

Am 27. Mai wird die neue Technik bei einem offiziellen Termin vorgestellt. Der war ursprünglich in größerem Rahmen zusammen mit Schülern vorgesehen. Wegen der Corona-Vorsichtsmaßnahmen ist er nun in kleinerem Rahmen geplant.  

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