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Wo die reichsten Menschen im Kreis Meißen leben

Bisher stützt sich das Vermögen vor allem auf Einlagen bei der Bank. Doch es gibt auch einen neuen Anlagetrend.

Von Kevin Schwarzbach
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Blick auf Moritzburg mit seinem Schloss. Laut Statistik leben hier die Menschen mit dem meisten Vermögen im Kreis Meißen.
Blick auf Moritzburg mit seinem Schloss. Laut Statistik leben hier die Menschen mit dem meisten Vermögen im Kreis Meißen. © Juergen-Michael Schulter

Meißen. Wenn es um das eigene Vermögen geht, haben die Menschen im Kreis Meißen offenbar ein gutes Händchen – immerhin sind sie wohlhabender als der durchschnittliche Sachse. Das zumindest ist das Ergebnis einer Analyse der Deka, dem Wertpapierhaus der Sparkasse. Das Unternehmen hat aus Daten der Bundesbank und der Sparkassen sowie aus Steuerdaten und Umfragen einen recht genauen Datensatz erstellt, der die Vermögensverteilung in Deutschland widerspiegelt. Auch regionale Unterschiede innerhalb eines Landkreises lassen sich darstellen.

Laut Analyse der Deka verfügt jeder Einwohner des Landkreises Meißen über ein Vermögen von etwa 40.000 Euro. Sachsenweit sind es etwas weniger als 38.000 Euro. Bei der Berechnung zählt jeder Bürger, ob Kleinkind oder Komapatient. Lediglich extrem hohe Privatvermögen werden nicht mit in die Statistik einbezogen – sie würden das Ergebnis laut Deka verfälschen.

Obwohl der Landkreis Meißen im sachsenweiten Vergleich sehr gut dasteht, reicht es bundesweit nur zu Platz 330. Denn der Kreis liegt noch deutlich unter dem deutschlandweiten Durchschnitt von knapp 52.000 Euro an Vermögen pro Einwohner. Daniel Höhn, Direktor der Sparkasse, findet trotzdem: „Rund 40.000 Euro pro Einwohner sind ein guter Wert.“

© SZ Grafik / Gernot Grunwald

Doch wo im Kreis Meißen leben eigentlich diejenigen mit dem meisten Vermögen? Die SZ zeigt, wie sich der Wohlstand innerhalb des Landkreises verteilt.

In welchen Kommunen im Kreis haben die Menschen das meiste Vermögen?

Nicht wenige Menschen im Landkreis Meißen verbinden den Gedanken an Wohlstand mit der Stadt Radebeul. Immerhin gilt die Weinbauregion an der Grenze zu Dresden schon seit Jahren als beliebter Wohnort unter Besserverdienern.

Doch die Statistik der Deka zeigt: Die Menschen mit dem meisten Vermögen im Kreis Meißen leben nicht in Radebeul, sondern in Moritzburg. Dort verfügt jeder Einwohner über ein Vermögen von knapp 58.000 Euro. In Radebeul sind es etwa 3.000 Euro weniger. Auf Platz drei landet Weinböhla, dort kommt jeder Einwohner auf ein Vermögen von rund 48.000 Euro.

Bei den Daten der Deka fällt zudem auf, dass die Menschen im Osten des Landkreises – der Region rund um Dresden – im Durchschnitt über ein höheres Vermögen verfügen als die Menschen im Westen des Landkreises. Die Größe der Kommunen scheint derweil keinen Einfluss zu haben.

Wo im Kreis leben die Menschen mit dem geringsten Vermögen?

Auch hier dürfte das Ergebnis für viele Betrachter eine Überraschung sein. Während die Menschen in den Kommunen rund um die Stadt Meißen eher zu den wohlhabenderen im Landkreis zählen, verfügen die Meißner kreisweit über das geringste Vermögen.

Laut Deka kommt in der Porzellanstadt jeder Einwohner auf ein Vermögen von etwas mehr als 32.000 Euro. Nur leicht darüber liegt das Vermögen der Gröditzer, sie verfügen im Schnitt über rund 33.500 Euro. Noch einmal 500 Euro darüber liegen die Riesaer. Danach folgen Großenhain, Glaubitz und Lommatzsch.

In insgesamt siebzehn Kommunen im Kreis Meißen liegt das Vermögen der Einwohner unter 40.000 Euro, das entspricht deutlich mehr als der Hälfte aller Kommunen im Kreis.

Was wird von der Deka überhaupt als Vermögen definiert?

In der Statistik der Deka setzt sich das Vermögen der Menschen aus mehreren Teilen zusammen. Hierzu zählen etwa Einlagen bei Banken, Aktien, Investmentfonds, Lebensversicherungen und Schuldverschreibungen.

Die Einlagen bei Banken machen mit einem Anteil von 54 Prozent sachsenweit den größten Teil des Vermögens aus. Die Lebensversicherungen kommen immerhin noch auf einen Anteil von 23 Prozent. Den geringsten Anteil machen mit drei Prozent die Schuldverschreibungen aus.

Aktien kommen mittlerweile auf einen Anteil von sieben Prozent, Tendenz steigend. Auch im Landkreis Meißen interessieren sich immer mehr Menschen für Fonds und Aktien, verrät Sparkassen-Vorstandsmitglied Daniel Höhn. (mit SZ/mxh)

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