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Klimaprotest: Eingangsbereich der FDP-Parteizentrale beschmiert

Die Letzte Generation und Extinction Rebellion haben an mehreren Orten in Berlin erneut mit Öl-ähnlicher Flüssigkeit zugeschlagen. Die Kritik daran ist heftig - auch aus Sachsen.

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Mitglieder der Klimagruppe "Letze Generation" stehen mit Bannern vor der FDP-Bundesgeschäftsstelle nachdem diese mit ölartiger Farbe beschmiert wurde.
Mitglieder der Klimagruppe "Letze Generation" stehen mit Bannern vor der FDP-Bundesgeschäftsstelle nachdem diese mit ölartiger Farbe beschmiert wurde. © Christoph Soeder/dpa

Berlin. Klimaaktivisten der Gruppen Letzte Generation und Extinction Rebellion haben mit einer öl-ähnlichen Flüssigkeit mehrere Gebäude in Berlin beschmiert. Darunter waren am Donnerstagmorgen die FDP-Bundesgeschäftsstelle in Berlin-Mitte und der Sitz von Coca Cola in Deutschland in der Stralauer Allee, wie die Polizei mitteilte.

Auch der Standort des Pharmakonzerns Bayer in der Müllerstraße soll beschmiert worden sein sowie zahlreiche weitere Gebäude, darunter Banken. Die Aktionen seien "im vollen Gange", sagte eine Polizeisprecherin. Es würden in kurzen Abständen immer neue Orte bekannt.

Aus Eimern kippten die Aktivisten die schwarze Farbe etwa auf die Eingangstüren und den Eingangsbereich der FDP-Zentrale in der Reinhardtstraße, wie dpa-Reporter berichteten. Anschließend klebten sie mehrere Plakate an: "FDP: Profis im Blockieren, Kleben am Verbrenner", stand unter anderem darauf.

Ein Mitglied der Klimagruppe "Letze Generation" steht vor einem Plakat, nachdem die FDP-Bundesgeschäftsstelle mit ölartiger Farbe beschmiert wurde.
Ein Mitglied der Klimagruppe "Letze Generation" steht vor einem Plakat, nachdem die FDP-Bundesgeschäftsstelle mit ölartiger Farbe beschmiert wurde. © Christoph Soeder/dpa

Der sächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Müller-Rosentritt äußerte sich zum Angriff. Mit dem Blockier- und Beschmieraktionen hätten die Demonstranten ihre "hässliche antidemokratische Fratze" gezeigt. Er bezeichnet die Aktionen gegen "Symbole unserer sozialen Marktwirtschaft" als verfassungsfeindlich. "Dieses antidemokratische Pack darf mit seinen Erpresser-Methoden nicht einfach so davonkommen", so Müller-Rosentritt wörtlich. Der Politiker war von 2019 bis 2021 Vorsitzender der FDP Sachsen.

Bereits vor rund einem Monat hatten Mitglieder der Letzten Generation eine ebenfalls öl-ähnliche Flüssigkeit auf das Grundgesetz-Denkmal in der Nähe des Reichstags in Berlin gekippt und damit bundesweit Kritik und Empörung ausgelöst. Das Denkmal konnte schnell gereinigt werden und wurde nicht beschädigt.

Berliner FDP will Bürgern Schadenersatz erleichtern

Die Gruppe hatte für diese Tage weitere Störaktionen angekündigt wie die am Donnerstagmorgen. Zuletzt hatte sich auch die Bewegung Fridays for Future von dem Vorgehen der Letzten Generation distanziert. "Die Klimakrise braucht gesamtgesellschaftliche Lösungen, und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen", sagte Sprecherin Annika Rittmann der Deutschen Presse-Agentur.

Mit Blick auf Straßenblockaden von Klimaaktivisten will die Berliner FDP den Weg zu Schadenersatz erleichtern. "Wir brauchen unverzüglich eine zentrale Plattform bei der Innenverwaltung, damit Geschädigte ihre Ansprüche wegen einer Blockade - zum Beispiel wegen Arbeitszeitausfall, Betreuungsmehrkosten oder Ertragseinbußen - zentral anmelden können", erklärte FDP-Generalsekretär Lars Lindemann am Donnerstag. Diese Ansprüche könnten ähnlich wie bei Fluggastrechten gegen Gebühr an Anwälte abgetreten und durchgesetzt werden. (dpa)